Unterwegs zwischen Wriezen und Letschin

Seit 1990 blickt der Alte Fritz wieder auf Letschin. | Foto: Ralf Drescher
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Rund 60 Kilometer von Berlin entfernt befindet sich das Oderbruch. Das rund 900 Quadratkilometer große Poldergebiet der Oder entstand im 18. Jahrhundert durch Flussbegradigung und Trockenlegung.

Ab 1747 wurde ein 18 Kilometer langer Kanal gegraben, der den Oderlauf verkürzte. Im Sommer 1753 wurde ein letzter Damm durchstochen und die Oder in ihr neues Bett geleitet. Seitdem fließt die Oder am Ostrand des Oderbruchs, in der Alten Oder sammelte sich das Wasser aus den Meliorationsgebieten. Nach wenigen Jahren waren 32 000 Hektar fruchtbares Ackerland gewonnen.Die Trockenlegung des Feuchtgebiets geht auf Friedrich den Großen (1712-1786) zurück. In Letschin erinnert seit 1905 ein Denkmal an den König, der selbst äußerte: "Hier habe ich im Frieden eine Provinz erobert." Das Denkmal wurde 1948 in der Scheune eines örtlichen Bauern versteckt, um es in den Nachkriegswirren vor der Zerstörung zu schützen. Seit Mai 1990 steht Friedrich wieder auf seinem Sockel. Der Wirt der nahe gelegenen Gaststätte "Zum Alten Fritz" hat viel Schnickschnack über den großen Preußenkönig gesammelt und es in seinen Fenstern ausgestellt. Letschin geriet im April 1945 in die Hauptkampflinie des Angriffs auf Berlin, der Ort wurde dabei stark zerstört. Die 1819 nach Plänen von Schinkel errichtete Kirche wurde ebenfalls ein Opfer der Bomben und Granaten. Der Kirchturm konnte gerettet und 2003 restauriert werden.

Lohnenswert ist auch ein Besuch des Letschiner Ortsteils Groß Neuendorf unmittelbar an der Oder und somit der Grenze zu Polen. Im Oderhafen gibt es ein Theater im Bahnwaggon, Übernachtungsmöglichkeiten in alten Reichsbahnwagen und mehrere Ausstellungen. Am Rand von Groß Neuendorf befindet sich der Jüdische Friedhof, der durch seine Lage der Zerstörung durch die Nationalsozialisten entging.

Wer im Oderbruch ist, kann auch Neuhardenberg einen Besuch abstatten. Möglich ist auch ein Ausflug auf die andere Seite der Oder in die polnische Nowa Marchia (Neumark). Einzige Querungsmöglichkeit aufs andere Ufer ist eine Schaufelradfähre, die von Güstebieser Loose nach Gozdowice fährt. Der Fährbetrieb - außer montags - geht bis Oktober, gezahlt werden kann in Zloty oder Euro.

Mit dem Auto braucht man für die 80 Kilometer über B 1/5 bis Seelow und dann die B 167 knapp zwei Stunden. Die ODEG fährt von Berlin Lichtenberg über Eberswalde und Wriezen in rund zwei Stunden nach Letschin. Fahrräder werden mitgenommen.

Wissenswertes zur Region erfährt man im Internet auf www.oderbruch-tourismus.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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