Nur acht neue Wolkenkratzer: Überarbeiteter Masterplan für den Alexanderplatz sieht sieben Satellitenplätze vor

Architekt Hans Kollhoff und Senatsbaudirektorin Regula Lüscher präsentieren die neuen Alexpläne. | Foto: Dirk Jericho
2Bilder
  • Architekt Hans Kollhoff und Senatsbaudirektorin Regula Lüscher präsentieren die neuen Alexpläne.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Die Hochhauspläne für den Alexanderplatz wurden wieder zusammengestrichen. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und Architekt Hans Kollhoff haben die Ergebnisse des abgeschlossenen Workshopverfahrens Alexanderplatz vorgestellt.

Erst zehn, dann elf, jetzt neun: Nach Fachworkshop, Onlinebeteiligung und Bürgerworkshops steht nun der Plan, wie der Alex einmal aussehen soll. Acht neue Hochhäuser können gebaut werden, wie die Endvariante vorsieht. Das Abgeordnetenhaus soll nächstes Jahr darüber beschließen, damit die notwendigen Bebauungspläne angepasst werden können. In Kollhoffs Masterplan von 1993 waren zehn Wolkenkratzer geplant. Weil 22 Jahre später kein einziges Hochhaus gebaut wurde, wollte das Abgeordnetenhaus eine Überarbeitung des Masterplans. Kollhoff hatte beim ersten Bürgerworkshop damit überrascht, dass er statt weniger sogar mehr Hochhäuser wollte. Ein elfter Wolkenkratzer sollte an der Karl-Marx-Allee Ecke Otto-Braun-Straße vor das ehemalige Haus der Statistik, das abgerissen werden soll. Der Plan ist jetzt genauso vom Tisch wie das Hochhaus neben dem Haus des Berliner Verlages. Kollhoff wollte es an der Stelle des früheren Pressecafes. Auch hätten die maroden WBM-Häuser an der Memhardstraße weichen müssen. Der Senat hat aber im Juli das Haus des Berliner Verlags inklusive Pressecafe und das ehemalige Haus des Reisens unter Denkmalschutz gestellt. Jetzt soll ein Wolkenkratzer hinter das Haus des Reisens gestellt werden. Die Plattenbauten in der Memhardstraße mit den günstigen Mieten sollen erstmal „angesichts der angespannten Wohnungssituation“ bleiben. Das Areal soll später planerisch in Angriff genommen werden. Für Kollhoff ist der gestrichene Hochhausturm an der Memhardstraße ein „Wermuthstropfen“. Die Turmfrage am ehemaligen Pressecafe und WBM-Block sei aber nur aufgeschoben, so Kollhoff. Ein Wohnungsabriss sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu vermitteln, räumte der Stararchitekt ein.

Mit dem bestehenden Hochhaus vom Park-Inn-Hotel wird der Alex also neun statt zuletzt elf Wolkenkratzer haben. Wenn überhaupt irgendwann ein Grundstückseigentümer baut. Konkrete Pläne gibt es bisher nur für den Hines-Tower am Saturn-Gebäude auf dem Alexanderplatz. Doch das Projekt stockt wegen Problemen mit dem darunter liegenden U-Bahntunnel. Für den geplanten Hochhausturm vor dem Alexa-Einkaufscenter gibt es immer noch keinen Bauantrag. Regula Lüscher weiß auch nicht, warum der Investor sich nicht mehr regt. Hans Kollhoff hat aber „eine gewisse Dynamik“ bei den neuen Eigentümern vom Park Inn und Kaufhof festgestellt. Er glaubt, dass die an konkreten Hochhausprojekte werkeln. Der Turm an der Karl-Liebknecht-Straße hinter dem Kaufhof wurde im neuen Entwurf etwas Richtung Straße „herausgeschoben“, wie Kollhoff sagt. Das sei ein Wunsch der Kaufhofeigentümer gewesen, damit der Bau den Kaufhausbetrieb weniger stört.

Neu im jetzigen Konzept sind bis zu sieben sogenannte Satellitenplätze, die die umliegenden Quartiere mit dem Alex verbinden sollen. Die Plätze sollen Kieztreffpunkte werden und Funktionen übernehmen, „ohne den Alexanderplatz selbst zu überfordern“. Spielflächen, grüne Ruhezonen mit Bäumen und Beeten oder Wasserspielen sollen dort entstehen.

Für die Satellitenplätze - zum Beispiel vor dem Haus des Reisens oder an der Memhardstraße - wird es einen Wettbewerb geben. Als „zentraler Kümmerer“ für die Alexbelange will Lüscher ein Regionalmanagement einrichten. DJ

Architekt Hans Kollhoff und Senatsbaudirektorin Regula Lüscher präsentieren die neuen Alexpläne. | Foto: Dirk Jericho
Das neue Alex-Modell: Mit dem bestehenden Park-Inn-Hotel sind acht Flächen für Hochhäuser geplant. | Foto: Dirk Jericho
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 242× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 207× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 126× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 235× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.568× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.