Brustentfernung als Vorsorge: Viele Bedenken vor dem Eingriff
Bei bestimmten Genmutationen ist das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs stark erhöht. Das kann mit einem Test ermittelt werden. Und dann stehen Frauen im Fall des Falles vor einer schwierigen Entscheidung: Sollen sie sich prophylaktisch die Brüste und Eierstöcke entfernen lassen?
Hollywood-Star Angelina Jolie hat sich dafür entschieden. Vor gut zwei Jahren ließ sie sich die Brüste abnehmen, später auch die Eierstöcke entfernen. Ihre Oma, Tante und Mutter waren an Krebs gestorben.
Auf genetische Veranlagung wird in Deutschland aber nur unter bestimmten Voraussetzungen getestet: Denn sie steckt längst nicht hinter jedem Brust- und Eierstockkrebs. Von den etwa 70 000 Frauen, die jährlich an Brustkrebs erkranken, basieren weniger als 10 Prozent auf Hochrisikogenen, sagt Kristin Bosse vom Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs der Uniklinik Tübingen.
Bosse hat nicht die Erfahrung gemacht, dass viele Frauen den Test aus Angst vor dem Ergebnis meiden. "Das Nichtwissen ist mittel- und langfristig nicht besser zu ertragen als das Wissen und die damit verbundenden Möglichkeiten, handeln zu können." Das kann auch Cindy Eibisch bestätigen. Sie arbeitet für den Psychoonkologischen Dienst mit dem Krebszentrum Dresden zusammen: "Die meisten Patienten lassen sich testen." Und nur selten komme danach eine Rückmeldung wie: "Ach, hätte ich das nur nicht gewusst."
Denn hat die Frau ein verändertes Gen, kommt sie in ein engmaschiges Früherkennungsprogramm. "Damit kann man Krebs nicht verhindern, aber früh entdecken", sagt Prof. Christof Sohn von der Universitätsfrauenklinik Heidelberg. Diese Untersuchungen sollten in einem der spezialisierten universitären Zentren des deutschen Konsortiums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs stattfinden. Dort werden Risikopatientinnen auch etwa über die vorsorgliche Entfernung der Brüste und Eierstöcke beraten. mag
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