Bei akuter Bronchitis ist Geduld das beste Rezept

Wenn die Bronchien durch Viren gereizt werden, kommt es zum Hustenreflex - er ist das erste und wichtigste Symptom einer akuten Bronchitis. | Foto: Silvia Marks
  • Wenn die Bronchien durch Viren gereizt werden, kommt es zum Hustenreflex - er ist das erste und wichtigste Symptom einer akuten Bronchitis.
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In der kalten Jahreszeit geht es oft ganz schnell: Einmal Bus fahren und von einem anderen Passagier angehustet werden - schon entwickelt sich eine Erkältung. Häufig entsteht daraus eine akute Bronchitis: Der Betroffene wird von einem hartnäckigen Husten gequält. Etwa ein- bis zweimal ist jeder Erwachsene davon betroffen. Meist ist das harmlos, manchmal kann es aber Komplikationen geben.

Auslöser sind Viren. Sie haben vor allem dann leichtes Spiel, wenn die Bronchien bereits vorbelastet sind - zum Beispiel durch Luftverschmutzung oder Tabakrauch, aber auch durch eine Erkrankung wie Asthma. Die Krankheitserreger stören die Funktionsweise der Bronchien an einem oder mehreren Punkten: "Die Viren können die Flimmerhärchen schädigen, etwa ihre Schlagfrequenz einschränken", sagt Ludger Klimek von der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. "Sie können verursachen, dass das Sekret dick, klebrig und zäh wird, aber auch die Sekretproduktion insgesamt ankurbeln." Und sie können die Bronchien anschwellen oder zum Teil verkrampfen lassen. Das Ergebnis: Irgendwann kann nicht mehr alles Sekret abtransportiert werden.

Die Bronchien reagieren auf die Virusinfektion gereizt und mit einem Hustenreflex. Er ist das erste und wichtigste Symptom einer akuten Bronchitis. "Meist ist der Husten zunächst trocken, ohne Auswurf", erläutert Heidrun Holstein, Medizinerin bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Nach zwei bis drei Tagen löse sich der zähflüssige Schleim langsam und werde mit bellendem Husten aus den Bronchien heraus transportiert.

"In der Regel dauert die Infektion ungefähr 14 Tage und heilt dann, auch ohne dass man etwas tut", sagt Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen. Je nach Ausmaß der Beschwerden kann eine Behandlung der Symptome Linderung verschaffen. Der Pneumologe empfiehlt dafür die Inhalation mit Kamille, Kochsalzlösung oder entzündungshemmende und schleimlösende Mittel aus der Apotheke. "Außerdem sollte man viel Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten Wasser oder Tee, um den Schleim zu verflüssigen."

Beeinträchtigt heftiger Husten den nächtlichen Schlaf, können Hausmittel wie Honig, Zwiebelsud oder salzige Suppen sowie Hustenblocker vorübergehend Erholung bringen, ergänzt Holstein. "Man sollte den Husten jedoch auf keinen Fall komplett unterbinden. Der Schleim muss ja raus aus dem Körper."

Etwa jede zehnte akute Bronchitis wird Hellmann zufolge nicht durch Viren, sondern durch Bakterien verursacht. "Anzeichen dafür sind hohes Fieber, eitriger oder schlecht riechender oder schlecht schmeckender Auswurf." Wenn diese Symptome auftreten, müsse der Patient zum Arzt gehen. Dieser könne zwar durch einen Rachenabstrich oder durch einen Bluttest abklären, ob eine bakterielle Infektion vorliegt. In der Regel verschreibe er sofort ein Antibiotikum.

Die Erreger einer akuten Bronchitis werden durch kleinste, beim Niesen, Husten oder Sprechen an die Umgebung abgegebene Tröpfchen oder durch Schmierinfektion über die Hände übertragen. Klimek nennt die wichtigsten Vorbeugemöglichkeiten: "Menschenansammlungen und Händeschütteln vermeiden, Tür- und Haltegriffe nicht anfassen, zwischendurch häufiger die Hände waschen sowie trockene Luft, Schadstoffe und Rauch vermeiden."

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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