Auszubildende bei Sozialversicherungen

Sozialversicherungsangestellte wie André Lochen müssen sorgfältig sein. Bei der Antragsausfüllung zählen Details. | Foto: Jan Söfjer
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Ziemlich trocken! Das denkt so mancher, wenn er von der Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten hört. Die Fachkräfte arbeiten bei Krankenkassen, Renten- oder Unfallversicherungen. Dort sind sie Ansprechpartner für die Versicherten und helfen etwa bei der Beantragung von Pflege- oder Krankengeld.

Zum Job gehört es, Gesetze genau zu lesen und anzuwenden. Doch der Beruf ist gleichzeitig mehr, als Paragrafen lesen. Die Fachkräfte unterstützen Menschen, die etwa wegen einer Erkrankung in einer Ausnahmesituation stecken. André Lochen macht die Ausbildung seit zwei Jahren. Sein Arbeitgeber ist die Krankenkasse AOK. "Zu Anfang war ich in kleineren Filialen. Dort kümmert man sich um alles, was den Privatkunden bedrückt", erzählt Lochen. Ein typisches Problem ist etwa, dass jemand seine Versichertenkarte verloren hat. Später war er beim Firmenkundenservice im Einsatz. Dort prüfte er zum Beispiel, ob Arbeitgeber ihre Angestellten richtig angemeldet und deren Unterlagen vollständig eingereicht haben.

Vor der dreijährigen, dualen Ausbildung müssen Jugendliche sich für eine der fünf angebotenen Fachrichtungen entscheiden: Sie können wie Lochen die Fachrichtung allgemeine Krankenversicherung wählen. Weiter stehen die Fachrichtungen Renten- oder Unfallversicherung sowie landwirtschaftliche oder knappschaftliche Sozialversicherung zur Auswahl.

In allen Fachrichtungen müssen Jugendliche Gesetze verstehen und interpretieren können. Logisches und systematisches Denken ist in dem Beruf ein Muss, erläutert die Bundesagentur für Arbeit. "Zu Beginn hatte ich da wirklich Respekt vor. Aber man wird da von den Kollegen und den Lehrern in der Berufsschule gut herangeführt", sagt Lochen. Doch der Umgang mit Gesetzen ist nicht alles.

Angehende Fachkräfte sollten auch Spaß am persönlichen Umgang mit den Kunden haben. Im Krankheits- oder Pflegefall helfen sie dabei, Leistungen bei der Versicherung zu beantragen. Um angemessen mit persönlichen Schicksalsschlägen umzugehen, ist Einfühlungsvermögen gefragt.

Wer sich für die Ausbildung entscheidet, braucht formal zwar keinen bestimmten Schulabschluss. Doch der Trend geht zum Abitur, sagt Andreas Pieper, Pressesprecher des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). So starteten zum Beispiel 2011 in der Fachrichtung allgemeine Krankenversicherung 2346 Jugendliche in die Ausbildung. Von ihnen hatten 1596 die Hochschulreife und 738 einen Realschulabschluss.

Der Vorteil der Ausbildung ist, dass sie sehr breit angelegt ist, erklärt Sylvi Krisch von Verdi. Die Fachkräfte studieren neben rechtlichen auch kaufmännische Grundlagen. In der Berufsschule stehen etwa Wirtschaftslehre, Rechnungswesen und EDV auf dem Stundenplan.

Die Vergütung der Auszubildenden variiert laut Krisch zwischen rund 780 und 900 Euro. Das ist auch davon abhängig, ob sich der Arbeitsvertrag an den Tarifvertrag des öffentlichen Diensts anlehnt. Nach der Ausbildung können die Fachkräfte mit einem Bruttogehalt von 2300 bis 2570 Euro pro Monat rechnen.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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