Märchenhütten im Monbijoupark feiern zehnten Geburtstag

30. Januar 2016
15:00 Uhr
Märchenhütten, 10117 Berlin
Großes Theater in urigen Holzhütten. Seit zehn Jahren begeistern Grimms Märchen im Monbijoupark Kinder und Erwachsene. | Foto: Bernd Schönberger
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  • Großes Theater in urigen Holzhütten. Seit zehn Jahren begeistern Grimms Märchen im Monbijoupark Kinder und Erwachsene.
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Mitte. Seit zehn Jahren begeistern die Schauspieler in den urigen Märchenhütten im Monbijoupark Kinder und Erwachsene. Am 30. Januar gibt es ein Jubiläumsfest.

Hase und Igel, Das tapfere Schneiderlein, Der Wolf und die sieben Geißlein, Rotkäppchen oder Hans im Glück: Die Grimmschen Märchen locken jeden Winter zigtausende Besucher in die Holzhütten auf dem Bunkerdach gegenüber vom Bodemuseum. Stammgäste werden bemerkt haben, dass sich im zehnten Märchenjahr etwas geändert hat. Fast alle Schauspieler des einstigen Hexenkessel Hoftheaters, das Intendant Christian Schulz in Monbijou Theater umbenannt hat, sind nicht mehr dabei. Bis auf drei „alte“ Mimen ist das Ensemble komplett neu. 20 junge Schauspieler hat Schulz seit dem Sommer an Bord geholt, um das Theater „grundsätzlich zu erneuern“. Er wollte die alten Grimm-Märchen nach zehn Jahren neu inszenieren, wie er sagt.

Das Publikum scheint Schulz’ „Aufbruch“ nicht abzuschrecken. Mit knapp 60 000 Besuchern seit November kamen mehr als je zuvor. „Was wir bisher hatten, war sehr gut und erfolgreich, aber eben auch nichts Neues mehr“, sagt er. Sein neues Team spielt die Märchen anders. „Wir sind jetzt noch näher am Publikum“, so Christian Schulz. Die Schauspieler nutzen die gesamte Märchenhütte als Bühne und spielen mittendrin. Rotkäppchen wird da „zu einer Wolfsshow“, wie er sagt.

Die langjährigen Hexenkessel-Schauspieler wollten das nicht mitmachen. Die Gründer Jan Zimmermann (Regisseur) und Roger Jahnke und Carsta Zimmermann (Schauspieler) haben sechs weitere Schauspieler mitgenommen und im November ihr eigenes Theater gegründet. Sie spielen ihre Grimm-Versionen jetzt auf dem Märchenberg, im Pfefferberg Theater an der Schönhauser Allee. Wie zu hören ist, finden die Hexenkessler das Konzept von Christian Schulz zu sehr auf Kommerz und Touristenfang getrimmt. Er sagt, dass man „in Frieden auseinander gegangen ist“. Sein Unmut ist jedoch nicht zu überhören, wenn er betont, dass er als Theaterchef alle Stücke produziert und finanziert habe.

Zwei serbische Regisseure inszenieren jetzt für ihn im Monbijou Theater. Auch das Programm im Amphitheater, das jeden Sommer neben den Märchenhütten aufgebaut wird, soll komplett anders werden. Im April beginnen die Proben für neue Stücke. Verraten will Schulz noch nichts, außer dass es auch wieder ein Shakespeare-Stück geben wird. Das junge Ensemble spielt auch erstmals eine Komödie von Goethe.

Die Pläne für einen festen Theaterbau verfolgt Christian Schulz nach wie vor. Vorangekommen ist das Projekt jedoch nicht. Die Holzarena des Monbijou Theaters muss als sogenannter fliegender Bau jedes Jahr neu genehmigt werden. Ein festes Theater ist laut Bebauungsplan derzeit nicht möglich, weil das Areal als Grünfläche ausgewiesen ist. Wegen der Park-Festlegung bekommt Theaterchef Schulz auch für die Märchenhütten immer nur eine jährliche Duldung. Sein Amphitheater muss er aus baurechtlichen Gründen jeden Herbst abbauen.

Die Märchenhütten sind noch bis zum 28. Februar geöffnet. DJ

Das Programm, auch zum Jubiläumsfest am 30. Januar mit Führungen, Party und Band, steht unter www.maerchenhuette.de. Tickets kosten zwischen vier und 13 Euro.
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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