Klosterruine: BVV will mehr Programm in der Ruine der Franziskaner

Manfred Strehlau in der Klosterruine. Die BVV ist mit dem Angebot des Fördervereins als Betreiber der Ruine unzufrieden. | Foto: Dirk Jericho
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Mitte. Die Bezirksverordneten wollen ein neues Nutzungskonzept für die Klosterruine in der Klosterstraße. Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne) ist mit dem Förderverein als langjährigen Betreiber hingegen sehr zufrieden.

Gerade wurde die Skulpturenausstellung "Schüler, Lehrer, Schüler" eröffnet, in der Werke von Bildhauern der Nachkriegszeit gezeigt werden. Damit ist der Winterschlaf des 756 Jahre alten Baudenkmals beendet. Bis November ist die Klosterruine - 1945 zerbombt und in der DDR als Mahnmal gegen Krieg und Faschismus stehengelassen - wieder Kulturort. Der Förderverein Klosterruine organisiert seit 22 Jahren "eine sanfte Nutzung der Ruine", wie Manfred Strehlau vom Förderverein sagt. Die jährlich wechselnden Ausstellungen heißen "Herberge". Im Juli und August gibt es wieder Shakespeare im "Sommertheater am Alex" in der Ruine, außerdem Lesungen oder kleine Konzerte, so Strehlau. Das Kulturamt fördert das Projekt; die zuständige Stadträtin ist mit Betreiber und Programm "sehr zufrieden. Die Klosterruine ist vor allem ein Denkmal und kein Veranstaltungsort", sagt Kulturstadträtin Sabine Weißler (Grüne).

Sie betont das, weil die BVV "mehr kulturelles Angebot in der Klosterruine" fordert. Laut einem jetzt fraktionsübergreifend einstimmig beschlossenen Antrag wollen die Verordneten zukünftig mitbestimmen, was in der Ruine stattfindet. Nach Auslaufen des Nutzungsvertrags mit dem Förderverein 2016 soll ein neues Konzept her. Initiatorin Janina Körper (SPD) will den Ort intensiver nutzen und verschiedene Akteure in die Ruine lassen. "Wir wollen den Förderverein nicht verdrängen, sondern das Angebot und die Vielfalt vergrößern", so Körper. Es gebe mehrere Interessenten, die in der Kirchenruine etwas machen wollen. Namen wollte sie jedoch trotz Nachfragen nicht nennen.

Janine Körper versteht zum Beispiel nicht, warum die Ruine über den Winter komplett geschlossen ist. Auch seien in den vergangenen Jahren immer wieder Veranstaltungen wie Theaterabende ausgefallen. Manfred Strehlau zeigt sich überrascht vom Vorstoß der Bezirksverordneten. Er sei immer für neue Ideen offen, "aber niemand hat uns in den Ausschuss eingeladen oder mit uns gesprochen", ärgert er sich. Kulturstadträtin Sabine Weißler will, allerdings zähneknirschend, wegen des BVV-Auftrages im kommenden Jahr ein Interessenbekundungsverfahren für die Klosterruine starten. In einer Liste will sie regeln, was in der Ruine möglich ist und was nicht. In der "kleinen stillen Oase" würde eine ständige Ausstellung zum Baudenkmal am besten passen. Events und eine gastronomische Nutzung will Weißler auf keinen Fall. "Das degradiert die Klosterruine zur schicken Kulisse", so Weißler.

Informationen zur Klosterruine im Internet www.klosterruine-berlin.de.
Dirk Jericho / DJ
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Dirk Jericho aus Mitte

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