Temporärer Jugendclub für Flüchtlinge am Alex kommt im Oktober



Mitte. Nach monatelanger Blockade des Bezirks und Protestbriefen des Vereins Moabiter Ratschlags, der das Projekt „JugendAktionsRaum“ am Alexanderplatz durchführt, hat das Bezirksamt am 8. August den umstrittenen Baucontainer neben der U5-Baustelle genehmigt.

Mit drei Monaten Verspätung soll der Doppelcontainer mit 30 Quadratmetern Fläche Ende Oktober in der Grünanlage neben dem Beachvolleyballfeld stehen, wie Projektleiterin Katharina Homann sagt. Sie hatte Ende Juni Alarm geschlagen, weil das Bezirksamt den Container nicht genehmigen wollte und die von der Senatsjugendverwaltung zugesagten Fördergelder in Höhe von 125 000 Euro für die Jugendarbeit am Alex blockiert waren.

Der Bezirk duldet keine Container in Grünflächen, auch weil er befürchtet, dass sich temporäre Projekte festsetzen. Der Moabiter Ratschlag beteuert, mit Ende der U5-Baustelle von dem Ort neben dem Bauzaun wieder zu verschwinden. „Bis zum Ende der Baustellenzeit 2019 ist der Container dort tragbar“, findet Homann. Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) hat das eingesehen und, wie er selbst sagt, „den gordischen Knoten zwischen den Ämter zerschlagen“.

Zwei Sozialpädagogen wollen in dem Container Projekte und offene Beschäftigungsangebote vor allem für die rund um den Fernsehturm herumlungernden Flüchtlinge machen. Das Geld für den Alex-Container kommt aus dem Senatstopf für die Integration geflüchteter Jugendlicher. Vor allem Afrikaner, Syrer und Afghanen hängen derzeit rund um den Fernsehturm ab, „etwa 50 bis 60 Jugendliche“, schätzt Homann. Um sie vom Klauen und Dealen abzuhalten, sollen sie im temporären Jugendclub malen, Ausstellungen organisieren und Deutsch lernen, so die Idee. Bereits jetzt sprechen die Sozialarbeiter die Flüchtlinge an und versuchen, sie für Beachvolleyball zu begeistern.

Geöffnet soll der Alex-Container dienstags bis sonnabends von 16 bis 20 Uhr sein. Fraglich ist, ob jugendliche Punks und Straßenkinder, die ebenfalls auf und um den Alexanderplatz abhängen, sich auf das „gegenseitige Kennenlernen der Kulturen“ einlassen. Homann will den Container jedenfalls auch anderen Projekten, die am Alex mit Problemkids arbeiten, zur Verfügung stellen. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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