Regierender Bürgermeister rief zu Spenden auf

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (rechts) hat gemeinsam mit Dieter Puhl (links) zu Spenden für die Bahnhofsmission aufgerufen. | Foto: KT
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Charlottenburg. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat bei einem Besuch der Bahnhofsmission Zoo am 12. Oktober die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer gewürdigt und zu Sach- und Geldspenden für die Einrichtung aufgerufen.

"Gerade zu Beginn der kalten Jahreszeit sind gut erhaltene Schlafsäcke gefragt. Ich appelliere an die Hilfsbereitschaft der Berliner und hoffe, dass möglichst viele Schlafsäcke zusammenkommen." Über 4000 Schlafsäcke gibt die Einrichtung pro Jahr aus. Schon jetzt werden bis zu 30 Stück pro Nacht benötigt. "Auch Geldspenden sind willkommen", erklärte Wowereit anlässlich seines Besuchs in der Einrichtung am Bahnhof Zoo. Dort hatte er sich vor Ort über die Arbeit der Bahnhofsmission und die Situation der Ehrenamtlichen informiert. "Ich habe bei meinem Besuch viele ehrenamtliche Mitarbeiter aus unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft kennengelernt und im Gespräch einen guten Überblick über ihre Arbeit bekommen", betonte Wowereit. Der Leiter der Bahnhofsmission, Dieter Puhl, beschreibt zwei große Aufgabenfelder. Die Mission unterstützt einmal Reisende, die in Not geraten sind, und zum anderen versorgt die Mission wohnungslose und sogenannte stadtarme Menschen. "Für eine Bezugsgruppe von jährlich ca. 5000 Menschen sichern wir zum Teil auch das Überleben." Die Bahnhofsmission hat an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr 24 Stunden geöffnet "Gäste können dreimal am Tag bei uns essen", betonte Puhl. Dafür wir die Mission von der Berliner Tafel mit Lebensmitteln versorgt. "Darüber hinaus beraten und vermitteln wir an weiterführende Einrichtungen." Doch die Schlange der Bedürftigen wird nicht kürzer. Viele Kooperationspartner unterstützen die Mission unter anderem mit Notübernachtungen. Puhl lobte die Spendenbereitschaft der Berliner: "Berlin rückt beim Thema Wohnungslosigkeit immer mehr emotional zusammen." Auch die Kleiderkammer der Mission ist gut gefüllt, "24 000 Mal pro Jahr geben wir aus einer sehr kleinen Kleiderkammer Notbekleidung an bedürftige Menschen aus."

Seit über 100 Jahren versorgen über 100 Bahnhofsmissionen in Deutschland bahnreisende Menschen, die in Not geraten sind. Der Senat trägt mit 240 000 Euro jährlich fast die gesamten Personalkosten der hauptamtlichen Mitarbeitenden. Rund 600 Gäste suchen täglich die Bahnhofsmission auf, 450 davon sind wohnungslos, einige betrachten die Bahnhofsmission als ihr sogenanntes Wohnzimmer, sind vereinsamt, haben keinen anderen Platz im Leben.

Die Arbeit in der Mission ist nur durch ehrenamtliches Engagement zu schaffen. Dieter Puhl verweist auf eine "gute Truppe von 60 ehrenamtlichen Mitarbeitenden". Sie kommen aus unterschiedlichen Gründen in die Mission. Die 21-jährige Studentin Franziska hat im Praktikum in der Mission gearbeitet und ist dabei geblieben. "Mir gefällt die Arbeit hier, ich habe schon viele Schicksale kennengelernt." Eine der Jüngsten ist die 16-jährige Schülerin Anouk vom Sophie-Charlotte-Gymnasium. Sie wollte eigentlich nur im Schülerpraktikum arbeitet, daraus ist eine ehrenamtlich Tätigkeit geworden. Nach einem abgeschlossenen Berufsleben engagiert sich Anna Luise Bouchmann. "Ich habe die Not am Bahnhof Zoo gesehen und wollte helfen." Für sie beginnt "die Dritte Welt 100 Meter hinterm Ku’damm. Ich möchte den Menschen die unsere Hilfe dringend brauchen, etwas geben."

Wer spenden möchte, kommt einfach in der Bahnhofsmission in der Jebensstraße vorbei. Weitere Informationen: 313 80 88, www.berliner-stadtmission.de.
Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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