Senatorin eröffnet Eltern-Kind-Arbeitszimmer

Lena weiht mit Mama Barbara (links), Referentin von Senatorin Sandra Scheeres, das Eltern-Kind-Arbeitszimmer in der Bildungsverwaltung ein. | Foto: Dirk Jericho
  • Lena weiht mit Mama Barbara (links), Referentin von Senatorin Sandra Scheeres, das Eltern-Kind-Arbeitszimmer in der Bildungsverwaltung ein.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. In der Senatsbildungsverwaltung gibt es jetzt ein Kinderzimmer für Mitarbeiter, die trotz Krankheit ihres Nachwuchses weiterarbeiten wollen. Da sage noch einer, die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst bleiben schnell mal zu Hause, wenn die Nase tropft oder der eigene Nachwuchs schwächelt. Nein, genau das Gegenteil ist der Fall.

Zumindest die Kolleginnen und Kollegen in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft zieht es auch bei kleinen Unpässlichkeiten an den Schreibtisch, glaubt die zuständige Senatorin Sandra Scheeres (SPD). Sie hat jetzt extra ein Büro im Dienstgebäude in der Bernhard-Weiß-Straße 6 am Alexanderplatz zum Eltern-Kind-Arbeitszimmer umbauen lassen.

Die Mitarbeiter hätten sich das gewünscht, um "bei kurzfristiger Erkrankung ihres Kindes" den Sprössling mit ins Amt zu nehmen und weiter zu arbeiten. Für Scheeres ist das "ein weiterer Baustein für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Verwaltung." Zur Einweihung der amtlichen Kinderstube hat ihre persönliche Referentin Barbara Diederich ihre fünfjährige Lena mit in den Behördenbau gebracht, damit die Fotografen wenigstens ein Kind fotografieren konnten. Sie habe Lena auch schon mal mit ins Büro genommen, als sie krank war, beteuerte die Referentin.

Wie viele potenzielle Nutzer es für das Eltern-Kind-Arbeitszimmer in ihrer Behörde mit 1500 Mitarbeitern gibt, konnte Scheeres nicht sagen. Fünf Mütter seien gerade in Elternzeit, sekundierte schnell eine Mitarbeiterin. Die kämen natürlich infrage, wenn sie wieder zurück im Büro sind. Da beim Altersdurchschnitt von 53 Jahren in Scheeres‘ Behörde junge Mütter eher die Ausnahme sein dürften, sollen natürlich auch Omas das Spiel-Arbeitszimmer nutzen, so die Senatorin. Sabine Hintzsche zum Beispiel, 59 Jahre alt und Oma von vier Enkelkindern, lobte das neue Angebot in ihrer Behörde. "Ich würde meine Enkel mitbringen, wenn sie krank sind, damit die Eltern arbeiten können", sagte die stellvertretende Frauenvertreterin der Bildungsverwaltung. Und auch Sandra Scheeres, Mutter zweier Söhne, würde das Zimmer nutzen, wenn die Kinder mal kränkeln, sagte sie. Muss sie aber nicht wirklich. "Mein Mann ist ja zu Hause und kümmert sich", so die Senatorin.

Das Spielzimmer, mit komplett ausgestattetem Computerarbeitsplatz, haben zehn Tischler- und Produktdesign-Schüler vom Oberstufenzentrum Holztechnik, Glastechnik und Design entworfen und gebaut. "Das war ein sehr spannendes Projekt", sagt die zukünftige Produktdesignerin Christina Arndt der Marcel-Breuer-Schule zu der "Unterwasserwelt" mit welligem Hochbett, Schlafkoje und Spielewand. Alle Holzelemente wie das Schiebepuzzle, die Uhr oder der Anker mit Seil zum Knotenüben haben die Schüler entwickelt. Die Senatsverwaltung als Auftraggeber musste nur rund 3000 Euro für das Material bezahlen.

Als Dank bekamen die Schüler ein Zertifikat von der Bildungssenatorin für ihren Entwurf. Es soll für den beruflichen Weg nützlich sein. "Das ist ja auch eine gute Geschäftsidee", so Sandra Scheeres.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 169× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 121× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 178× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.517× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.