Vortriebsmaschine für U5-Bau wird installiert

Ein riesiger Raupenkran soll die tonnenschweren Teile für den Tunnelbohrer der U5-Baustelle vom Schiff heben. | Foto: Dirk Jericho
  • Ein riesiger Raupenkran soll die tonnenschweren Teile für den Tunnelbohrer der U5-Baustelle vom Schiff heben.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. Auf dem Marx-Engels-Forum steht derzeit ein riesiger Raupenkran. Das Baufahrzeug der Firma Liebherr holt die Einzelteile für den Tunnelbohrer vom Schiff.

Zwei Meter breite Eisenlatschen auf beiden Seiten, eine 500-PS-Maschine, gigantische Ausleger: Der Kraftprotz Liebherr LR 1600/2 wird vor allem bei der Montage von Windrädern eingesetzt, weil er tonnenschwere Flügel bis zu 140 Meter hochheben kann. Jetzt steht solch ein Raupenkran am Spreeufer. Anfang Mai liefern Schiffe in insgesamt fünf Touren die riesigen Einzelteile für die sogenannte Schildvortriebsmaschine im Bauhafen an. Der Riesenmaulwurf wird sich unterirdisch vom Marx-Engels-Forum unter der Spree hindurch bis zum Brandenburger Tor durchwühlen und die Tunnelröhren für die U5-Verlängerung verlegen.

Die Teile für den 70 Meter langen Riesenbohrer werden im 20 Meter tiefen Startschacht an der Ecke Rathausstraße zusammengesetzt. Der Megakran musste her, weil man ohne so einen langen Ausleger die schweren Riesenteile für den Tunnelbohrer nicht vom Schiff bekommen würde. Allein die Montage des Raupenkrans hat eine Woche gedauert. 30 Schwerlasttransporte waren nötig, um die Kranteile anzuliefern. Das Eisenmonster bringt ohne Last am Haken ein Gewicht von 700 Tonnen auf die Waage. "Kräne von solchen Dimensionen kommen nur sehr selten zum Einsatz", sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz.

Die beste Aussicht hat man von der Rathausbrücke, wenn man den Megakran bei der Arbeit sehen will. Allerdings wird er vor allem nachts die schweren Eisenteile vom Schiff heben. Grund dafür sind die Touristendampfer, die tagsüber am Bauhafen vorbeituckern. Die Ingenieure wollen schlimme Unfälle ausschließen, falls doch ein tonnenschweres Teil vom Haken rutschen sollte.

Ab Juni soll der Tunnelbohrer seine Fahrt aufnehmen. Bis 2015 werden mindestens 250 000 Tonnen Sand, Schlamm und Steine aus dem Untergrund geholt. Der Abraum wird in einem Rohrsystem aus der Tunnelröhre gepumpt, in feste und flüssige Bestandteile getrennt und über Förderbänder direkt auf Schiffe verladen.

Der U5-Lückenschluss soll 2019 fertig sein. Dann kommt man vom Osten umsteigefrei ins Regierungsviertel und zum Hauptbahnhof. Das Teilstück zwischen Brandenburger Tor und Hauptbahnhof wurde bereits 2009 als U55 eröffnet. Auf der Strecke werden die Bahnhöfe Unter den Linden (Ecke Friedrichstraße), Museumsinsel und Berliner Rathaus gebaut. Die 433 Millionen Euro teure U-Bahn-Verbindung sollte ursprünglich 2017 in Betrieb gehen. Doch archäologische Funde am Roten Rathaus hatten das gesamte Projekt verzögert.

Alle Informationen und detaillierten Baupläne zur U5-Verlängerng unter www.BVG.de/U5neu.
Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 92× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 72× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 167× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 562× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.