Leerstehendes Bettenhaus wird vorübergehend Wohnheim

Das Haus Elisabeth vom St. Hedwig-Krankenhaus ist seit 8. Dezember Flüchtlingsheim. | Foto: Dirk Jericho
  • Das Haus Elisabeth vom St. Hedwig-Krankenhaus ist seit 8. Dezember Flüchtlingsheim.
  • Foto: Dirk Jericho
  • hochgeladen von Dirk Jericho

Mitte. In das seit zwei Jahren leerstehende Bettenhaus des St. Hedwig-Krankenhauses finden seit Anfang Dezember etwa 100 Flüchtlinge eine vorübergehende Bleibe.

Immer mehr Asylsuchende vor allem aus Syrien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Vietnam, Palästina, Afghanistan und Pakistan kommen nach Berlin. Wegen der dramatischen Lage bieten jetzt die Alexianer 100 Menschen auf ihrem Krankenhausgelände in der Großen Hamburger Straße ein Dach über den Kopf. Der gemeinnützige Caritasverband wird die Flüchtlinge im Auftrag des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso) betreuen.

"Im St. Hedwig-Krankenhaus setzen wir uns seit mehr als 168 Jahren für arme, kranke und hilfsbedürftige Menschen ein", begründet Alexander Grafe, Regionalgeschäftsführer der Alexianer St. Hedwig Klinken Berlin GmbH, das Engagement in Zusammenarbeit mit der Caritas Flüchtlingshilfe. Es ist vereinbart, dass die Flüchtlinge bis 30. Juni 2015 im alten Bettenhaus wohnen können. Danach ziehen sie in das frühere Seniorenwohnheim "Vom guten Hirten" in der Weddinger Residenzstraße. Die Caritas lässt das Haus bis dahin sanieren und den notwendigen Brandschutz einbauen. Das Heim wird dauerhafte Flüchtlingsunterkunft für Familien, wie Caritas-Sprecherin Barbara Schwemmer sagt. In dem Gebäude waren bis Anfang des Jahres etwa 80 Flüchtlinge untergebracht, die den Oranienplatz in Kreuzberg besetzt hatten.

Das Elisabeth-Haus war frei, weil 2012 ein neues Bettenhaus errichtet worden war. Die Alexianer wollen das alte Bettenhaus künftig für ambulante und teilstationäre Angebote nutzen. Arztpraxen oder Tageskliniken sollen einziehen.

Im Bezirk Mitte werden derzeit 1553 Flüchtlinge und Asylbewerber in vier Gemeinschaftsunterkünften und vier Notunterkünften versorgt. Nur Lichtenberg (1580) und Spandau (1839) nehmen noch mehr Flüchtlinge auf. Wegen der akuten Not angesichts der hohen Anzahl von täglich neu ankommenden Flüchtlingen, für die es in den ersten Tagen keine Plätze in einer regulären Unterkunft gibt, stellt das Lageso erstmals zwei Wärmelufthallen auf dem Gelände des Poststadions in der Moabiter Kruppstraße auf. Die Berliner Stadtmission als Betreiber will dort Menschen, die ihre Heimat verloren haben, kurzzeitig eine warme und sichere Unterkunft anbieten, wie die Senatssozialverwaltung mitteilt. In der kalten Jahreszeit können hier zwischen 250 und 300 Flüchtlinge untergebracht werden. In die Wärmelufthallen werden optisch abgeschlossene Schlafabteile für je sechs Personen eingebaut, ausgestattet mit Tisch, Stühlen, sechs Betten und einem Schrank.

Dirk Jericho / DJ
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

PolitikAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 44× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 119× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 552× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.