Über 100 Aussteller auf der Freiwilligenbörse 2016 im Roten Rathaus

Das Armutsnetzwerk wollte am Infotag auf die zunehmende Armut in Deutschland aufmerksam machen. | Foto: Anne Langert
17Bilder
  • Das Armutsnetzwerk wollte am Infotag auf die zunehmende Armut in Deutschland aufmerksam machen.
  • Foto: Anne Langert
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Mitte. Auch in diesem Jahr fand sie wieder statt, und das bereits zum neunten Mal: Die Berliner Freiwilligen Börse. Natürlich war auch die Berliner Woche wieder dabei. Und fand heraus, dass es viele gute Gründe gibt, einmal im Leben die Rolle des Helfers einzunehmen.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Mit dem ersten Artikel des Grundgesetzes läutete Tobias Baur, Vorstand des Landesverbandes der Humanistischen Union, gemeinsam mit der Veranstalterin Carola Schaaf-Derichs und der Staatssekretärin Hella Dunger-Löper die Berliner Freiwilligen Börse ein.

Über 100 Aussteller waren am 9. April in den Hallen des Roten Rathauses vertreten, um ihre Vereinstätigkeiten, sozialen Dienste oder auch umweltfreundlichen Projekte den Besuchern näher zu bringen. Das Ziel: Menschen für ein Ehrenamt oder einen freiwilligen Dienst zu sensibilisieren. Gründe für eine helfende Tätigkeit gäbe es nämlich genügend, wie die Aussteller zahlreich verkündeten.

Stärken und Schwäche

„Mit einem Ehrenamt kann man sich persönlich weiterentwickeln“, sagte Daniela Nitschke vom IB Freiwilligendienst Berlin. Mit ihrem Kollegen Robert Dianski vermittelte sie auf dem Ausstellungstag die Inhalte eines freiwilligen sozialen Jahres, der gerade für junge Menschen in der Orientierungsphase gedacht ist. „In solchen Tätigkeiten lernt man sich besser kennen, seine Grenzen, seine Stärken, aber auch Schwächen.“

Dem konnte Nina Grabowski nur zustimmen. Nur ein paar Meter weiter stand die 18-Jährige hinter dem Infostand des Kreativhauses Fischerinsel. Sie selbst absolviert dort den Bundesfreiwilligendienst und probt derzeit ein Theaterstück für Kinder: „Es ist einfach eine schöne Erfahrung, gerade wenn ich sehe, wie ich Kids, eben auch benachteiligten, den Spaß am Lernen und an der Kultur vermitteln kann.“

Dass eine helfende Rolle auch ein sinnvoller Zeitvertreib sein kann, wusste wiederum Jürgen- Peter Schade zu berichten. Er gehörte dem Stand Senior Experten Service (SES) an, eine Organisation, die Rentner in Unternehmen vermittelt, um Mitarbeiter ehrenamtlich mit Fachwissen zu unterstützen. „Allein in Berlin haben wir 500 Senior Experten“, erklärte Schade. „Sie beraten weltweit Firmen und kleine Unternehmen.“ Für Schade sei diese Aufgabe ein sinnvoller Zeitvertreib, da Menschen, die aus dem Berufsleben geschieden sind, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einfach weitertragen können.

Abenteuer Helfen

Dass Helfen gar zum Abenteuer werden kann – davon konnte Nancy Raehse zu genüge berichten. Sie war im Auftrag des Technischen Hilfswerkes unterwegs und klärte als Helferin der Fachgruppe Wassergefahr die Besucher über die Einsätze auf. Bei Sturm und Wellengang ist sie schon mal im Einsatz. Toll findet sie es, wie Menschen in Krisenzeiten auch näher zusammen rücken, sich gegenseitig unterstützen. „Ich merke das in Situationen, wo wir zum Beispiel die Dämme und Deiche vor Hochwasser sichern“, sagte sie. Da kommen viele Freiwillige, um gemeinsam anzupacken.

Ein Lächeln ist der größte Dank

Auch das Team vom Armutsnetzwerk war vertreten, sowie die Diakonie Hospiz Lichtenberg, der Großelterndienst, das Repair Café aus Treptow, die Berliner Tafel oder gar Amnesty International. Viele, so auch Tobias Baur vom Landesverband der Humanistischen Union, waren sich einig, dass Engagement schon im Kleinen beginnt. „Es gibt ja auch unzählige Nachbarschaftshilfen“, sagte er und fügte hinzu, dass Hilfe ja noch kleiner an anfängt. Dann, wenn man einen Hilfebedürftigen unterstützt, die schweren Einkaufstüten zu tragen, einsamen Menschen einfach nur ein wenig Zeit schenkt oder der Ausbilder einem benachteiligten Jugendlichen zweimal mehr unter die Arme greift. „Von solchen Menschen gibt es viele.“ Das Lächeln, das dann manchmal zurückkommt, sei für viele der größte Dank. A.L.

Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 167× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 140× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 209× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 592× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.