Die Retter der Lebensmittel: Das Start-up SirPlus sammelt noch bis zum 17. Juli Geld für seine Idee

Wollen mit ihrem Start-up die Verschwendung von Lebensmitteln eindämmen: Die SirPlus-Initiatoren Alexander Piutti, Raphael Fellmer und Martin Schott (von links). | Foto: SirPlus
3Bilder
  • Wollen mit ihrem Start-up die Verschwendung von Lebensmitteln eindämmen: Die SirPlus-Initiatoren Alexander Piutti, Raphael Fellmer und Martin Schott (von links).
  • Foto: SirPlus
  • hochgeladen von Helmut Herold

Berlin. In Berlin hat sich gerade ein Start-up-Unternehmen mit dem Namen SirPlus gegründet. Es will überschüssige, der Norm nicht entsprechende und abgelaufene Lebensmittel vor der Abfalltonne retten.

Derzeit werden weltweit jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet. Die Energie, welche zur Produktion, zur Ernte und zum Transport verbraucht wird, entspricht 3,3 Milliarden Tonnen CO₂, was dem drittgrößten Ausstoß eines Landes gleich käme, direkt nach China und den USA.

Jedes Jahr werden alleine in Deutschland rund 20 Millionen Tonnen an Lebensmitteln verschwendet. Das sind 500.000 Lkw Ladungen, was einem Lkw voller Lebensmittel pro Minute entspricht. Dieser Verschwendung will SirPlus entgegenwirken und gleichzeitig die Wertschätzung von Lebensmitteln stärken. Der Name leitet sich vom englischen "surplus" ab, was Überschuss bedeutet.

In den vergangenen zehn Monaten wurde das Konzept gemeinsam mit Produzenten, Großhändlern und Lebensmittel-Logistikern entwickelt. Nun konzentriert sich das Unternehmen auf den Aufbau des ersten SirPlus-Ladens, der die geretteten Lebensmittel vergünstigt verkauft und per Lieferservice zustellt. Für den Laden sucht man gegenwärtig noch einen geeigneten Standort. Im zweiten Schritt wird SirPlus einen digitalen Marktplatz aufbauen, um Angebot und Nachfrage von überschüssigen Lebensmitteln zusammenzuführen.

Auf der Plattform soll die gesamte Wertschöpfungskette nachgebildet werden: von Landwirten und Produzenten, über Distributoren und Logistikern bis hin zu Großhandel und Supermärkten. Für gemeinnützige Organisationen wie die Tafeln, foodsharing oder andere wird SirPlus die Software kostenlos zur Verfügung stellen.

Einer der SirPlus-Initiatoren ist Raphael Fellmer. Bereits mit seiner 2012 gegründeten Lebensmittelretter-Bewegung (heute bekannt als “foodsharing”) konnte er in den vergangenen Jahren mehr als 26 000 Foodsaver begeistern, sich ehrenamtlich für die Wertschätzung von Lebensmitteln einzusetzen. So konnten bereits neun Millionen Kilogramm, etwa 28 Millionen Mahlzeiten, vor der Vernichtung bewahrt werden.

Unterstützt wird er von seinem langjährigen Freund, dem Umweltingenieur und Foodsharing-Pionier Martin Schott, der unter anderem Themen wie Nachhaltigkeit und CO₂-Reduzierung betreuen wird, sowie dem erfahrenen Digital-Unternehmer Alexander Piutti.

Der hatte schon mehrere Start-ups aufgebaut und bei Konzernen wie Yahoo gearbeitet. Nach einer schweren Krankheit entschloss er sich, eine Tätigkeit zu suchen, bei der Sinn und Mehrwert für die Gesellschaft im Vordergrund stehen. Zur Finanzierung des Konzeptes startete SirPlus eine Crowdfunding Kampagne auf dem Spendenportal startnext. 68.000 von 150 000 Euro sind bereits zusammengekommen.

Damit ist man zwar noch nicht durchs Ziel gelaufen, hat aber einen Etappensieg errungen. Denn 50 000 Euro waren der Mindestbetrag, damit SirPlus das Geld behalten kann. Wer das Vorhaben unterstützen möchte, kann bis zum 17. Juli spenden oder eine Retterbox bestellen auf www.startnext.com/sirplus. Ed Koch/paperpress

Weitere Informationen gibt es auf www.sirplus.de.
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 502× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 808× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen!  | Foto: Adobe

Quälen Sie sich nicht länger
Infoabend zum künstlichen Hüftgelenk

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen führen. Erfahren Sie, wie die schonende...

  • Reinickendorf
  • 24.02.24
  • 1.218× gelesen
  • 1
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen!  | Foto: Adobe

Quälen Sie sich nicht länger
Infoabend zum künstlichen Hüftgelenk

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben beeinträchtigen? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen führen. Erfahren Sie, wie die schonende...

  • Reinickendorf
  • 24.02.24
  • 1.218× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.