Mit den Eltern ernste Dinge bereden

Über Verhütung spricht keiner gerne mit seiner Mutter. Oft haben Eltern aber gute Tipps, für die sich ein Gespräch lohnt. | Foto: Silvia Marks
  • Über Verhütung spricht keiner gerne mit seiner Mutter. Oft haben Eltern aber gute Tipps, für die sich ein Gespräch lohnt.
  • Foto: Silvia Marks
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Manche Themen gehen einem Eltern gegenüber nicht gerade leicht über die Lippen. Zum Beispiel, ob der neue Freund endlich mal zu Hause übernachten darf oder die Bauchkrämpfe bei der letzten Periode.

Der besten Freundin oder dem Fußballtrainer kann man dagegen ganz locker davon erzählen. Eigentlich ist es gar nicht so schwer - Jugendliche müssen nur die richtige Situation schaffen. Nicht jede neue Schwärmerei, jeder Liebeskummer oder jeder Streit gehen die Eltern etwas an. "Man muss als Jugendlicher auch mal auf die Nase fallen", sagt Ulrich Gerth, Vorsitzender der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Bedeutet: Es ist nicht nötig, Mama per SMS sofort mitzuteilen, dass der neue Schwarm gerade über den Schulhof läuft. "Man muss seinen eigenen Weg suchen", erklärt Gerth.

Und dann kommt hinzu, dass es für jedes Thema verschiedene Ansprechpartner gibt. "Das hat immer mit Vertrauen zu tun, ob die andere Person auch zuhört", sagt Jan-Uwe Rogge, Familienberater und Buchautor. Es kann also sein, dass Probleme in der Schule eher mit der Patentante besprochen werden.

"Generell ist es gut, wenn ein Problem angesprochen wird", sagt Gerth. "Dann schmort es nicht mehr in mir drin." Und oft sind Probleme viel kleiner, wenn sie erst einmal ausgesprochen sind. Außerdem ist die Situation am Ende meist dann doch nicht so peinlich wie erwartet. "Es gibt überhaupt keine peinlichen Themen", sagt Rogge - höchstens ungewohnte, nicht alltägliche. Ob das Gespräch peinlich wird, können die Jugendlichen zumindest beeinflussen. Vor allem kommt es bei dem Gespräch über die erste Pille oder die schlechte Note in Mathe auf die richtige Situation an: Das koste Überwindung und sei schlecht zwischen Tür und Angel möglich, so die Diplom-Psychologin Marion Schömburg. Also ein Problem am besten nicht gerade vor dem Kühlregal im Supermarkt, während eines spannenden Films oder beim Autofahren ansprechen.

"Gut ist auch, wenn man vorher schon einmal das Terrain vorsichtig betritt", erläutert Gerth. Das bedeutet: Wenn einem etwas auf der Seele liegt, dann kann man das Thema einmal vorher antesten, zum Beispiel beim gemeinsamen Geschirrspülen.

Doch wenn es konkret wird, sollte man sich am besten Zeit nehmen. "Dann kommt die Ernsthaftigkeit rüber und man wird als Jugendlicher nicht mit ein paar Floskeln abgefertigt", erklärt Gerth. Also vereinbaren Kinder am besten einen richtigen Termin mit den Eltern, damit sich alle Zeit nehmen und das Gespräch nicht plötzlich gestört wird.

Eine gute Strategie ist auch, Themen schon anzusprechen, bevor es ernst wird. Also beispielsweise über Verhütungsmittel zu reden, bevor man selbst die Pille braucht. "So kennt man dann schon die Reaktion der Eltern, wenn es mal soweit ist", sagt Gerth.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 243× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 427× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.396× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.218× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.