Durchbruch am Brandenburger Tor: Neuer U5-Tunnel an U-Bahnhof angeschlossen

Achtung, jetzt kommt ein Karton! Ein Tunnelbauer erschreckt beim symbolischen Durchbruch BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta. | Foto: Dirk Jericho
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Mitte. Die BVG hat beim Megaprojekt U5-Verlängerung zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor den nächsten Meilenstein gefeiert. Der neue U5-Tunnel wurde an den seit acht Jahren bestehenden U-Bahnhof Brandenburger Tor angeschlossen.

Die U55, wie die Stummellinie durch das Regierungsviertel zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor heißt, pendelt schon seit acht Jahren hin und her. Mit dem Durchbruch der bereits gebuddelten Tunnelröhren an den U-Bahnhof beendet die BVG den Tunnelrohbau.

Die 70 Meter lange Monstermaschine Bärlinde hatte seit 2013 die jeweils 1,6 Kilometer langen Tunnelröhren für die U5-Verlängerung vom Marx-Engels-Forum zum Brandenburger Tor gegraben. Mit dem Durchbruch am momentan nicht genutzten Gleis 2 ist der Lückenschluss zwischen der alten U5 und der bestehenden U55 tunneltechnisch beendet. Bevor jedoch ab 2020 die Fahrgäste von Hönow die 22 Kilometer lange Strecke direkt bis zum Hauptbahnhof durchfahren können, müssen noch die Gleisbauarbeiten beendet und vor allem die drei neuen Bahnhöfe fertiggestellt werden.

Der riesige Umsteigebahnhof Unter den Linden soll im Sommer im Rohbau fertig werden. Am U-Bahnhof Rotes Rathaus hat bereits der Innenausbau begonnen. Auch der Bauhafen am Humboldt Forum wird derzeit zurückgebaut. Technisch spannend wird es ab Frühjahr beim Bau des U-Bahnhofs Museumsinsel. Er wird mit bergmännischen Verfahren und Vereisungstechniken unterirdisch unter der Spree und dem Bertelsmann-Konzernsitz Unter den Linden gebaut.

Boden wird vereist

Die Röhren liegen bereits unter dem Kupfergraben. Damit dort, etwa drei Meter unter dem Flussboden, die neue Bahnhofshalle gebaut werden kann, muss das Erdreich mehrere Meter unter den Betonröhren vereist werden. 100 tiefe Löcher müssen für die Vereisungslanzen gebohrt werden. Dabei könnten einige Probleme auftreten, wie Peter Hoppe, Projektleiter von Implenia, sagt. Niemand weiß zum Beispiel genau, wo riesige Findlinge den Bohrteams das Leben schwermachen und zeitaufwändige Ersatzbohrungen nötig werden lassen. Geplant ist, dass die Vereisungsmaschinen gegen Weihnachten loslegen und in rund 80 Tagen den Boden zu einem Eisblock machen. Die Schweizer Firma Implenia baut im Auftrag der BVG die U-Bahnhöfe und den Tunnel.

Der Anschluss der Tunnelröhre an den bestehenden U-Bahnhof Brandenburger Tor war nicht ganz einfach. Weil die Tunnelvortriebsmaschine am Zielschacht nicht nach oben herausgenommen werden durfte – das hätte den Verkehr lahmgelegt –, mussten die Ingenieure den stählernen Maulwurf demontieren und die Maschinenteile zum Startschacht zurückziehen. Die in den Tunnelröhren verbliebenen Schneidräder mussten mit Brennschneidern entfernt werden. Das war wegen der notwendigen Vereisung nicht ganz unproblematisch. Bis zum Durchtrennen der bewehrten Schlitzwand mussten zudem zwölf Meter Tunnel per Hand in den Schildmantel hinein betoniert werden. Als nächstes findet der Durchbruch auf Gleis 1 statt.

BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta betonte beim Tunneldurchbruch mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne), dass die BVG das Projekt trotz der technisch Herausforderungen „ganz solide zeitgerecht durchsteuert“. Sie habe sich vorgenommen, „dieses sehr komplexe Bauwerk zeitgerecht und im Budget hinzubekommen“.

Die U5-Verlängerung kostet 525 Millionen Euro. Ende 2020 soll die U5 bis zum Hauptbahnhof durchfahren können und pro Tag etwa 150 000 Fahrgäste befördern. Michael Müller sagte, dass die neue Linie die Innenstadt attraktiver mache und eine Bereicherung für die Geschäftsleute sein werde. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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