Ströer lässt wieder Brunnen sprudeln

31. März 2017
13:00 Uhr
Neptunbrunnen, 10178 Berlin
Am Neptunbrunnen wird am 31. März die Brunnensaison in Mitte gestartet. | Foto: Dirk Jericho
  • Am Neptunbrunnen wird am 31. März die Brunnensaison in Mitte gestartet.
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Mitte. Am 31. März um 13 Uhr will die für Brunnen zuständige Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) gemeinsam mit dem Berliner Niederlassungsleiter der Werbefirma Ströer mit einem symbolischen Knopfdruck am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus die Brunnensaison eröffnen.

Bis zum 22. April werden 36 bezirkseigene Brunnen angestellt. Der Bärenbrunnen vor dem Auswärtigen Amt am Werderschen Markt und der Rathenaubrunnen im Volkspark Rehberge bleiben auch 2017 aus, weil sie seit Jahren kaputt sind. Wieder plätschern wird in diesem Sommer der Markthallenbrunnen an der Karl-Liebknecht-Straße, der wegen der Sanierung des Berlin Carrés außer Betrieb war. Er wird von den Betreibern des Brauhauses finanziert. Zeitgleich mit dem Start des Neptunbrunnens werden am 31. März auch die Leitungen des Brunnens der Völkerfreundschaft auf dem Alexanderplatz, die Fontänen vor dem Kanzleramt, die Scholle und Überlaufstein im Lustgarten, der Historische Brunnen auf dem Pariser Platz sowie der Wappenbrunnen vor der Nikolaikirche aufgedreht.

Die Plakatfirma Ströer übernimmt auch in diesem Jahr den Betrieb der öffentlichen Brunnen. In Mitte bleibt das auch noch bis mindestens 2023 so. Ströer hat 2013 einen Zehnjahresvertrag mit dem Bezirksamt über Betrieb und Wartung der Brunnen geschlossen. Der Vertrag beinhaltet eine Option auf Verlängerung um weitere fünf Jahre. Das heißt, Mittes Brunnen könnten noch bis 2028 von der Plakatfirma betrieben werden. In dem Vertrag mit dem Bezirksamt ist geregelt, dass sich Ströer auch um den Betrieb der kommunalen Planschen und um die Pflege der rund 200 Denkmäler im Bezirk kümmert. Im Gegenzug darf die Werbefirma insgesamt acht Mega-Light-Werbetafeln im öffentlichen Straßenland betreiben.

BWB übernehmen

Der damalige Bausenator und jetzige Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte im vergangenen Jahr angekündigt, dass zukünftig alle 270 öffentlichen Springbrunnen und Seefontainen von den Berliner Wasserbetrieben (BWB) bewirtschaftet werden sollen. Die Kopplungsverträge – Brunnenpflege gegen Werberechte – will der Senat nicht mehr. Die gesamte Außenwerbung in der Stadt wird neu ausgeschrieben.

In einem Pilotprojekt übernehmen die Wasserbetriebe bereits ab dieser Saison alle 40 Brunnen in Friedrichshain-Kreuzberg. Am 22. März wurde die Brunnensaison am Schwebenden Ring mit seinen 43 Fontänen am Strausberger Platz eröffnet. Wie BWB-Sprecher Stephan Natz sagt, sollen je nach Vertragsbedingungen in den einzelnen Bezirken ab 2019 alle anderen Brunnen folgen. Allein 2019 geht die Brunnenpflege in neun Bezirken an die Wasserbetriebe über.

In Mitte finanzieren die Wasserbetriebe bisher schon den Brunnen am Molkenmarkt vor dem Alten Stadthaus. Das liegt daran, dass sich der damalige Bürgermeister Joachim Zeller (CDU) seinerzeit an die Wasserbetriebe gewandt hat, den seit Mitte der 1980er- Jahre nicht mehr betriebenen Brunnen zu reparieren. 2004 wurden die drei vergessenen Becken gegenüber der BWB-Firmenzentrale saniert und die Fontänen gestartet.

Die Wasserbetriebe hatten bis 2012 offiziell die Brunnen in Mitte und Reinickendorf betrieben. Danach kam der Ströer-Deal. Wie Natz sagt, waren Techniker der Wasserbetriebe jedoch weiterhin im Reparatureinsatz. Die Firma Ströer habe die Dienstleistung Wartung und Pflege bei den Brunnenexperten eingekauft. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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