Leuchtturmprojekt Brüder-Grimm-Haus: Stadtentwicklungsamt prüft Planungs- und Baukosten

Der Umbauplan ist Ergebnis eines Werkstattverfahrens aus dem Jahr 2016. | Foto: KEN
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Moabit. „Die Fassade ist ja in ihrer Hässlichkeit kaum zu übertreffen“, hat jemand aus dem Berlin-Kolleg 2014 gesagt. Trotzdem ist das Brüder-Grimm-Haus in der Turmstraße 75 schon heute ein besonderer Ort. Und es soll attraktiver werden.

Nach einer detaillierten Bestandsaufnahme hat nun das Amt für Weiterbildung und Kultur eine vertiefte bautechnische Untersuchung beauftragt. Es geht darum, die Struktur künftiger Nutzung eingehender zu prüfen und die Planungs- und Baukosten für das laufende Jahr abzuschätzen.

Zur Finanzierung stehen laut Kultur- und Weiterbildungsstadträtin Sabine Weißler (Grüne) für die Kassenjahre 2017 bis 2019 aus dem Förderprogramm „Aktive Zentren“ 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. 2017 könnten 100.000 Euro, 2018 insgesamt 900.000 Euro und 2019 dann noch einmal 300.000 Euro abgerufen werden. Für das Programmjahr 2018 will der Bezirk weitere Finanzmittel beantragen, um das umgebaute Bildungs- und Kulturhaus in ein Leuchtturmprojekt für Moabit zu verwandeln. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen als Fördermittelgeber hat grundsätzlich zugestimmt, die Gesamtkosten der Umgestaltung zu fördern.

Die favorisierte Variante, die „große Vision“ für das Gebäude, sieht folgendermaßen aus: Offen und einladend ist das großzügig geschnittene Foyer, die „Agora“, im Erdgeschoss. Die Leuchtschrift „Turm-Palast“ auf dem Dach macht auf das Haus aufmerksam, ebenso wie die gelbe Sitzlandschaft, die mit ihren unterschiedlichen Funktionen aus dem Gebäude herauswächst.

Der Eingangsbereich bietet zuvorderst Orientierung und Information. Dort treffen sich die Besucher, tauschen sich aus und verweilen, nicht zuletzt, weil sie auf den „schlafenden Dornröschen-Hof“ schauen können. Ein Leitsystem, das sich graphisch möglichst am Turm-Palast-Schriftzug orientiert, zeigt den Weg zu den anderen Einrichtungen im Haus über alle Stockwerke.

Im Souterrain werden Räume eines ehemaligen Kinos aus den fünfziger Jahren, die derzeit nur als Lagerräume genutzt werden, zum „Clubkeller“. Mit Bar, Bühne, Tischen und Stühlen bietet er Platz für kleinere Veranstaltungen, Konzerte, Lesungen und anderes mehr.

Die „Kunstklammer“, das sind einerseits Wartebereiche in den übrigen Geschossen, in denen kleine Ausstellungen stattfinden können. Andererseits ist sie vor allem eine Ausstellungsfläche für die Galerie Nord im Dachgeschoss des Brüder-Grimm-Hauses. Das Dachgeschoss liegt bisher völlig ungenutzt da. Wird es angehoben und ausgebaut, entstehen hohe, von Tageslicht beleuchtete Räume, die sich bestens für Ausstellungen eignen. Darüber hinaus können hier Arbeitsräume für ansässige Künstler geschaffen werden. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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