Unternehmen 50Hertz und Museum für Gegenwart begründen Ausstellungsreihe für junge Kunst

2. August 2017
16:00 Uhr
50Hertz Netzquartier, 10557 Berlin
Kuratorin Matilda Felix, Museumsleiterin Gabriele Knapstein und 50Hertz-Arbeitsdirektorin Katharina Herrmann in der ersten Ausgabe der neubegründeten Ausstellungsreihe am Sitz des Unternehmens in der Europacity. | Foto: KEN
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  • Kuratorin Matilda Felix, Museumsleiterin Gabriele Knapstein und 50Hertz-Arbeitsdirektorin Katharina Herrmann in der ersten Ausgabe der neubegründeten Ausstellungsreihe am Sitz des Unternehmens in der Europacity.
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Moabit. Wie erlangen junge Kunsthochschulabsolventen öffentliche Aufmerksamkeit? Der Stromtransporteur 50Hertz macht es vor: Er hat gemeinsam mit dem Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof die Ausstellungsreihe „Rundgang 50Hertz“ begründet.

Bis 13. August sind in der Heidestraße 2 Arbeiten von vier Künstlerinnen zu sehen. Eine Fachjury, besetzt mit der Künstlerin Rosa Barba, der 50Hertz-Arbeitsdirektorin Katharina Herrmann, dem Leiter der Neuen Nationalgalerie, Joachim Jäger, und der Leiterin des Museums für Gegenwart, Gabriele Knapstein, wählte aus einer Longlist mit 20 Künstlerinnen und Künstlern die Absolventinnen der Kunsthochschulen Berlin, Hamburg und Leipzig, Emma Adler, Asana Fujikawa, Susanne Keichel und Cosima zu Knyphausen, aus. Dass es nur Frauen sind, bezeichnete Gabriele Knapstein als bloßen Zufall.

Für die Schau hat Florian Stirnemann vom Künstlerkollektiv raumlaborberlin den gläsernen Pavillon im Foyer des Unternehmens mit wellenförmigen, ineinander verschränkten Ausstellungswänden in kühlem Blau ausgekleidet. Wie in einem Schrein präsentieren sich die in Form, Medium und künstlerischer Sprache ganz unterschiedlichen Abschlussarbeiten der vier Kunstschaffenden.

Emma Adler, Absolventin der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, zeigt eine Installation mit einer Teslaspule, einem Transformator zur Erzeugung von Hochspannung. Susanne Keichel hat für eine offene Fotoserie mit Flüchtlingen gesprochen, Sammelunterkünfte, Ämter, Gerichtsgebäude und Pegida-Demonstrationen besucht und ihre Eindrücke im Bild festgehalten. Die in den USA geborene und in Chile aufgewachsene Cosima zu Knyphausen schuf eine Serie kleinformatiger Gemälde. Ihr Ausgangspunkt ist das 1835 von dem Augsburger Maler Johann Moritz Rugendas geschaffene Werk „El Huaso y la Lavandera“. Es wurde zur nationalen Ikone des südamerikanischen Landes. Die in Tokio geborene Asana Fujikawa aus Hamburg setzte sich in ihren Keramiken mit der grundlegenden Frage nach dem Umgang mit Veränderungen auseinander. Sie erzählt von Arbeitern, die sich in einem Eibenwald in Bäume verwandeln und versuchen, ihre menschliche Seele zu retten.

Die Ausstellungsreihe „Rundgang 50Hertz“ ist zunächst auf drei Jahre befristet. „Das ist ein Experiment“, so Museumsleiterin Knapstein. Im kommenden Frühjahr wird Kuratorin Matilda Felix erneut die Kunsthochschulen aufsuchen und nach herausragenden Abschluss-arbeiten Ausschau halten, die die Jury anschließend begutachtet. Die nächste Ausstellung am Firmensitz von 50Hertz in der Europacity wird im Sommer 2018 stattfinden.

Doch zunächst lädt Matilda Felix zu einer Führung durch die Ausstellung am 2. August, 16 Uhr, ein. Interessierte können sich unter rundgang@50hertz.comanmelden. KEN

Die Schau ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Es erscheint ein Band mit Essays der Kuratoren Sven Beckstette, Anna-Catharina Gebbers und Andreas Prinzing sowie des freien Kunstkritikers Dominikus Müller.
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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