Bezirksamt beschließt Realisierung der „Bildungs- und Kulturbrücke" in Moabit

Für das neue Zentrum wird dieses Gebäude an der Seydlitzstraße abgerissen und an der Stelle ein Neubau errichtet. | Foto: KEN
  • Für das neue Zentrum wird dieses Gebäude an der Seydlitzstraße abgerissen und an der Stelle ein Neubau errichtet.
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In Moabit-Ost fehlen Einrichtungen für Senioren, für Flüchtlinge und für Haushalte, die auf Unterstützung angewiesen sind. Kurz: Es fehlt ein Begegnungszentrum. Aber nicht mehr allzu lange.

Im Rahmen des Bund-Länder-Förderprogramms „Investitionspakt soziale Integration im Quartier“ gibt es grünes Licht für ein neues Stadtteilzentrum. Es trägt den Namen „Bildungs- und Kulturbrücke“. Es will mit seinen Freizeit-, Bildungs- und Gestaltungsangeboten eine Verbindung herstellen zwischen dem angestammten Zille-Kiez und den städtebaulichen Entwicklungsgebieten an der Lehrter Straße und der Heidestraße. Das Vorhaben wurde im Sommer 2016 in Angriff genommen.

Für das neue Zentrum wird das Gebäude an der Seydlitzstraße 21 abgerissen und an der Stelle ein Neubau mit einer Nutzungsfläche von zirka 1500 Quadratmetern errichtet. Der Baubeginn ist für Mai 2019, die Fertigstellung für November 2021 vorgesehen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 4,6 Millionen Euro. Sie werden vom Bezirk Mitte getragen. Der Bezirk übernimmt auch die jährlichen Betriebskosten von rund 46 388 Euro sowie Kosten der Instandhaltung von geschätzt 30 680 Euro im Jahr. Mietkosten fallen nicht an. Der Bezirk nimmt hingegen Miete ein, wenn er Dritten Räume überlässt.

Eigentümer des Grundstücks sowie weiterer Flächen an Seydlitz- und Lehrter Straße ist die Berliner Stadtmission. Sie ist Partner des Stadtteilzentrumsvorhabens, das sich in ein noch größeres Projekt der Stadtmission einfügt: den „Masterplan Lehrter Straße“, erarbeitet vom Architekturbüro Sauerbruch Hutton. Bis 2045 ist für einen zweistelligen Millionenbetrag die Errichtung unter anderem eines Tagungszentrums und eines Wohnhochhauses geplant. Für das neue Stadtteilzentrum schließt der Bezirk mit der Berliner Stadtmission eine Nutzungsvereinbarung über eine Laufzeit von 33 Jahren.

Was findet ab 2022 im Stadtteilzentrum statt? Mit der „inhaltlichen Qualifizierung“ des Zentrums, wie es in Bürokratendeutsch heißt, wurde die Arbeitsgemeinschaft Sozialraumorientierung (AG SRO) beauftragt. Sie ist eine ressortübergreifende Einrichtung innerhalb des Bezirksamts. Das Konzept der AG SRO sieht eine offene Begegnungsstätte für die vorhandene Bevölkerung und Neu-Moabiter in den Stadtquartieren Lehrter Straße und Europacity sowie niedrigschwellige Angebote für geflüchtete Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften der Berliner Stadtmission in ihren Häusern Leo I und Leo II vor. Zum Stadtteilzentrum werden ein repräsentativer Multifunktionsraum für Veranstaltungen aller Art, ein Kieztreff, ein Café, Seminarräume der Volkshochschule und ein „Bewegungsraum“ für Tanz und leichten Sport gehören.

Das Stadtteilbüro Moabit-Ost soll im Zentrum ebenso Platz finden wie Initiativen und Vereine in Projekträumen und Co-Working-Spaces, vorzugsweise jene, die sich für Migranten und Flüchtlinge engagieren. Vorgesehen sind Räume für die Beratung von Migranten. Speziell für geflüchtete Menschen sind geplant: eine Lehrküche („Refugee-Kitchen“), Räumlichkeiten für das „Arbeitsmarkt-Coaching“ („Job-Navigation“) sowie eine Werkstatt für Kleinreparaturen und ein Kunstraum.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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