Kältehilfe startet: Bis Ende November soll es 1000 Notübernachtungsplätze geben

Moabit. Ulrike Kostka ist kritisch. Es sei wieder die Zeit, in der die Betroffenen aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwänden und der Senat seinen Ruhepuls habe.

Am 1. November hat die Direktorin des Caritasverbandes Berlin gemeinsam mit Diakonie-Direktorin Barbara Eschen und Ulrich Neugebauer von der Berliner Stadtmission die Berliner Kältehilfe 2017/2018 gestartet. Bis zum 31. März bieten evangelische und katholische Kirchengemeinden sowie Einrichtungen von Caritas und Diakonie obdachlosen Menschen Verpflegung, Beratung und eine Übernachtung im Warmen an.

Für diese Menschen stehen in diesem Winter vorerst 689 Plätze zur Verfügung. Pro Platz und Nacht erhalten die kirchlichen Wohlfahrtsverbände 17 Euro vom Land Berlin. 150 Plätze hat die „große“ Notübernachtung der Berliner Stadtmission in der Lehrter Straße 68. Sie ist ab 21 Uhr geöffnet. Die Zahl der Übernachtungsplätze in Berlin soll bis Ende November auf 1000 anwachsen. Der Berliner Senat will dazu drei ehemalige Flüchtlingsunterkünfte reaktivieren. Neben dem Hangar 4 am Flughafen Tempelhof sind das die Unterkünfte in der Levetzowstraße und in der Straße Alt-Moabit. Bis Jahresende sollen sie in Betrieb gehen.

Im Rahmen der Kältehilfe fahren wieder die Kältebusse der Berliner Stadtmission und der Wärmebus des Roten Kreuzes. Ihre Teams verteilen Schlafsäcke und Winterkleidung. Hilfsbedürftige Obdachlose werden zu den Notunterkünften gefahren. Die Zahl der Kältehilfeplätze in Berlin hat sich innerhalb von zehn Jahren verdreifacht. Laut Ulrike Kostka leben 4000 bis 6000 Menschen in Berlin auf der Straße. 70 Prozent von ihnen kommen nicht aus Deutschland. Sie stammen aus Polen, Rumänien, Bulgarien, Litauen und der Ukraine. Angesichts der europäischen Dimension der Obdachlosigkeit in Berlin fordern Eschen und Kostka vom Senat ein nachhaltiges Konzept, das auf einem "Strategieforum" erarbeitet werden soll. "So geht es nicht weiter", sagt Ulrike Kostka.

Das Kältehilfetelefon  810 56 04 25 ist täglich von 19 bis 23 Uhr zu erreichen. Zusätzlich gibt es die App der Kältehilfe für Android und IOS. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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