Der Neue auf dem Kaniswall: Biologielehrer Sven Gottschalk

Seit Herbst 2017 arbeitet Biologielehrer Sven Gottschalk einen Teil seines Stundenkontigents im Freilandlabor Kaniswall ab. | Foto: Ralf Drescher
2Bilder
  • Seit Herbst 2017 arbeitet Biologielehrer Sven Gottschalk einen Teil seines Stundenkontigents im Freilandlabor Kaniswall ab.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Um an seinen neuen Arbeitsplatz zu kommen, muss Sven Gottschalk (52) zweimal die Woche ein paar Hundert Meter Brandenburg durchqueren. Dann fährt der Lehrer des Köpenicker Emmy-Noether-Gymnasiums zum Freilandlabor Kaniswall.

Das befindet sich im Naturschutzgebiet am Kapstrom bei Gosen. Sven Gottschalk, Lehrer für Biologie und Sport, hat zum Schuljahresbeginn im September 2017 dort die Stelle der Mitarbeiterin Renate Vogel übernommen, die in den Ruhestand gegangen ist. „Ich komme seit über zehn Jahren mit Schülergruppen zum Unterricht zum Kaniswall. Auf einer Waldfahrt habe ich von Kollegen erfahren, dass im Freilandlabor eine Stelle frei wird und mich dafür beworben“, erzählt Sven Gottschalk.

Inzwischen hat sich der „Neue“ schon gut eingearbeitet. Weil er früher oft selbst leidvoll erfahren hat, wie schwer Termine für Schülergruppen im Freilandlabor zu bekommen sind, hat er das Reservierungsverfahren erst einmal umgestellt. Bisher haben Lehrer oder Schulsekretärinnen tagelang am Telefon gesessen, um einen der begehrten rund 200 Termine für Umwelt- und Biologieseminare für ihre Schüler zu bekommen. Bis vor Kurzem galt die Müllerregel, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. „Das haben wir geändert. Im Internet sind alle Seminare aufgeführt. Interessierte Schulen bekommen bis zu sechs Terminvorschläge, aus denen sie dann wählen können“, erklärt Sven Gottschalk.

Das Freilandlabor Kaniswall gibt es seit 1991. Damals hatten Mitarbeiter des Bezirks Köpenick dass einst von der Stasi für Schulungen genutzte Areal am Stadtrand entdeckt und mit Beschlag belegt. Ein verständnisvoller Schulamtsleiter sorgte dafür, dass Lehrer einen Teil ihrer Stunden auf dem Kaniswall leisten konnten. Das ist bis heute so. Gundula Orzechowski und ihr Kollege Sven Gottschalk arbeiten jede Woche jeweils neun Stunden vor Ort. „Das ist zwar knapp bemessen, aber engagierte ehrenamtliche Kollegen fangen das Defizit auf“, berichtet Sven Gottschalk.

Seit der Eröffnung vor fast 27 Jahren kamen rund 120 000 Schüler und Kitakinder zu Extrastunden in Biologie und Umweltbildung auf den Kaniswall. Deklariert ist die dem Schulamt Treptow-Köpenick untergeordnete Einrichtung als außerschulischer Lernort. Als im Herbst 2017 die Termine für das aktuelle Schuljahr vergeben wurden, waren nach zwei Tagen fast alle weg. Derzeit bemüht man sich darum, dass das Freilandlabor bei Müggelheim offiziell als „Grüner Lernort“ anerkannt wird. Dafür setzt sich unter anderem der frühere Köpenicker Schulrat Reinhold Hartmann ein, der vor 27 Jahren zu den Geburtshelfern des Freilandlabors gehörte.

Informationen unter www.freilandlabor-kaniswall.de
Seit Herbst 2017 arbeitet Biologielehrer Sven Gottschalk einen Teil seines Stundenkontigents im Freilandlabor Kaniswall ab. | Foto: Ralf Drescher
Sven Gottschalk im Freilandlabor. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 210× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 394× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.364× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.190× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.