Bürger diskutieren mit Bezirkspolitik über Probleme in den nördlichen Ortsteilen

Mehr als hundert Anwohner nahmen an der Stadtteilkonferenz teil. | Foto: Wrobel
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Neu-Hohenschönhausen. Viele Anwohner machen sich Sorgen, ob sie im Alter in ihrem Umfeld weiter wohnen bleiben können. Altersgerechte Wohnungen sind knapp und Barrierefreiheit nicht überall gegeben. Auf der Stadtteilkonferenz machten Bürger ihre Sorgen deutlich.

Viele Anwohner der Großsiedlung schätzen ihr Wohnumfeld. Denn es ist grün, es gibt eine gute verkehrliche Anbindung und auch Freizeitangebote wie etwa die große Anna-Seghers-Bibliothek am Prerower Platz.

Doch der Norden Hohenschönhausens ändert sich mit seinen Bewohnern: In den kommenden Jahren wird der Anteil der Jungen stetig abnehmen. Dafür gibt es bis zum Jahr 2030 immer mehr Menschen über 65 Jahre. Das besagt die Bevölkerungsprognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Schon jetzt ist diese Veränderung spürbar: "Eine altersgerechte Wohnung zu finden ist schwierig. Dabei wollen hier doch die Menschen wohnen bleiben", sagt eine Anwohnerin der Großsiedlung. Und eine Bewohnerin des Dorfes Wartenberg bemerkt seit Jahren, wie Drogeriemärkte und Einzelhandel verschwinden. Übrig bleiben mit dem Linden- oder dem Hansa-Center die großen Handelszentren. "Die Wege werden für viele Anwohner immer länger", findet die Wartenbergerin.

Ein größeres Ohr für diese Probleme zu haben, darum bemüht sich derzeit das Bezirksamt. Es erstellt fünf "Stadtteilprofile" für fünf Regionen im Bezirk. Die Profile sollen künftig der Verwaltung helfen, nicht am Bedarf vorbeizuplanen. Als Grundlage dienen Statistiken, aber auch Beobachtungen und Hinweise der Bürger. Am 27. April hatten die Anwohner der drei Dörfer Malchow, Wartenberg, Falkenberg und der Großsiedlung Hohenschönhausen die Gelegenheit, sich in einer Stadtteilkonferenz einzubringen. Gerade den demografischen Wandel sahen viele auf der Konferenz mit Sorge. Denn Barrierefreiheit sei in der Großbausiedlung selten: Oft versperren Treppen den Zugang zu Aufzügen. Wohnungsbaugesellschaften wie die Howoge bemühen sich um den altersgerechten Umbau von Wohnraum, doch vielfach würde die Gebäudestruktur an sich Barrierefreiheit verhindern, räumte etwa der Stadtrat für Stadtentwicklung, Wilfried Nünthel (CDU), ein.

Dabei wünschen sich die Bürger mehr Bemühungen auf dem Weg zu einer altersgerechten Stadt: Sie forderten auf der Stadtteilkonferenz ein bezirkliches Konzept, wo zum Beispiel Sitzbänke aufgestellt werden könnten. So könnten Senioren auch längere Wege bestreiten.

Sorgen äußerten Anwohner auch bezüglich der künftigen gesundheitlichen Versorgung, denn schon jetzt herrscht Mangel bei den Fachärzten im Ortsteil. Einige Teilnehmer des Dialogs hoben hervor, dass noch mehr Angebote gegen die Vereinsamung im Alter nötig seien. Hierzu wäre ein Ausbau der Angebote der Seniorenbegegnungsstätten und Vereine nötig.

Nicht zuletzt wollen viele Anwohner auch im Alter fit bleiben: Deshalb wünschen sich einige, die Sicherheit für Radfahrer auf den Wegen zu erhöhen und den Verkehr im Wohngebiet zu beruhigen. KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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