Kunst aus Licht und Schatten: Mitmach-Werkstatt im KinderKünsteZentrum

Die beiden Künstlerinnen Simone Schander (li) und Tina Steen haben zusammen mit den Kindern schon die Anfänge für die Geschichten entwickelt. | Foto: Klaus Teßmann
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Neukölln. Eine Unterwasserwelt und eine Drachenburg sind im KinderKünsteZentrum in der Ganghofer Straße 3 bereits entstanden. Daraus soll in den nächsten Wochen noch viel mehr werden.

Das neue Projekt für Kinder bis zu 10 Jahren steht unter dem großen Motto „Licht und Schatten“. Die Kinder können bis zum 23. November ihren Ideen freien Lauf lassen, Märchen selbst erfinden, eigene Welten aus Papier oder Stoff entwerfen und Figuren dazu basteln. Drei Künstlerinnen stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seiten.

Kinder von zwei Schulen und einem Kindergarten haben schon den Anfang gemacht. Entstanden sind eine Drachenburg und eine Unterwasserwelt entstanden. Die Aktionskünstlerin Simone Schander hat mit zwei Schulklassen begonnen. „Luis, Adam und Arvid haben die Geschichte von einer Ritterburg aufgeschrieben“, erklärt die Künstlerin. „Der tapfere Ritter muss seine Burg gegen den bösen Drachen verteidigen.“ Der Anfang der Geschichte ist fertig.

„Doch die Erzählung wird sich immer weiter entwickeln“, sagt Simone Schander. „Wie die Geschichte weitergeht und wie sie einmal enden wird, das weiß ich noch nicht.“ Die Schüler entwickeln sie immer weiter. Dazu bauen sie Figuren und eine Ritterburg.

Auf der anderen Seite des Ausstellungsraumes ist eine Unterwasserwelt entstanden. Kraken hängen von der Decke, Fische trudeln durch den Raum. Auf dem Meeresgrund steht eine Stadt mit einer Moschee und Wohnhäusern. „Wir suchen nun noch nach einem Namen für die Stadt“, erklärt Tina Steen.

Sie ist eigentlich Bildhauerin, doch bei diesem Projekt schafft sie ihre Figuren nicht aus Granit, sondern die Puppen entstehen aus Stoff und Wolle. In den Mittelpunkt ihrer Geschichte stellt sie das Höhlengleichnis von Platon. „Menschen sind in einer Höhle gefangen und haben nur ein kleines Loch im Felsen“, erklärt die Künstlerin.

Die Umgebung nehmen sie nur über die Schatten an der Wand wahr. „Die Außenwelt ist also für diese Menschen nur zweidimensional und schwarz-weiß.“ Erst als einer dieser Gefangenen sich befreien kann, sieht er, dass die Welt dreidimensional und farbig ist.

Die dritte Künstlerin im Bunde ist die Bühnenbildnerin Katharina Grantner. Sie hat schon mit Kindern einige Vorbereitungen für die Ausstellungseröffnung getroffen. Aus Alltagsmaterialen haben die Kinder Türme gebaut und sie von einer Seite angeleuchtet. Den Schatten haben die Kinder dann ausgemalt.

Zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, 5. Oktober, um 11 Uhr wollen die Kinder bereits die Anfänge ihrer Geschichten zeigen. Sie haben dann bis zum Donnerstag, 23. November, Zeit und Gelegenheit, ihre Geschichten und Bühnenbilder weiter zu entwickeln.

Die Angebote im KinderKünsteZentrums richten sich vorwiegend an Kinder und Familien aus dem Kiez rund um die Ganghoferstraße. In den zwei Monaten wird die Ausstellung ständig wachsen und sich verändern. Im Mittelpunkt stehen die Phänomene Licht und Schatten.

Die Ergebnisse der Ausstellung werden in den Schaufenstern im Kiez zu sehen sein.

Ab Sonntag, 8. Oktober, von 11 bis 17 Uhr können sich Familien mit Kindern an der Werkstatt beteiligen, selbst Figuren schaffen und sich Geschichten ausdenken.

Die Ausstellung ist dann von Dienstag bis Freitag für Kita-Gruppen und Schulklassen von 9 bis 13 Uhr geöffnet. Um eine Voranmeldung wird gebeten. An jedem Sonntag ist für Familien ab 11 Uhr geöffnet. Am Nachmittag gibt es von 14 bis 17 Uhr die Experimentier-Werkstatt mit Workshops der Künstlerinnen. Alle Angebote sind kostenfrei. KT

Anmeldung unter 89 39 07 30, Infos auf www.kinder-kuenste-zentrum.de.

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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