Einzigartig in Berlin: Das Kulturnetzwerk Neukölln, das 20-Jähriges feiert

Geschäftsführerin Regina Kramer in ihrem Büro in der Karl-Marx-Straße 131. | Foto: Sylvia Baumeister
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Neukölln. Die Vernetzung und Förderung der Kultur und arbeitslose Künstler in Beschäftigung zu bringen, das waren die Ziele von 14 Institutionen. Gemeinsam gründeten sie das Kulturnetzwerk Neukölln. Heute gehören dem Verein 52 nicht kommerzielle Vereine, Institutionen, Galerien und Museen an.

Die blühende Kunst- und Kulturlandschaft Neuköllns sah vor 20 Jahren noch ganz anders aus als heute. Bis auf wenige Institutionen, wie die Neuköllner Oper und bezirkliche Kultureinrichtungen, wie den Saalbau und die Galerie im Körnerpark, gab es kaum Angebote. Insbesondere für kleinere Vereine, Projekte und Galerien war der Kampf ums Überleben schwer. Zwar bestand schon damals die Möglichkeit, vom Jobcenter in Beschäftigungsmaßnahmen geförderte Mitarbeiter einzustellen, der Verwaltungsaufwand war aber viel zu hoch. Mit der Gründung des Kulturnetzwerks Neukölln änderte sich das. Als Rechtsform kann der Verein Förderungen im Kunst- und Kulturbereich beantragen und unterstützt seine 52 Mitglieder bei der Suche nach Sponsoren oder anderen Fördermöglichkeiten.

„Wir bündeln unsere Kenntnisse und Ressourcen, stellen stets für mehrere Beschäftigungsmaßnahmen beim Jobcenter Anträge und vermitteln diese Leute an unsere Mitgliedseinrichtungen“, erklärt Regina Kramer, Geschäftsführerin des Vereins. Sie selbst hatte 1996 einen Job bei einem Mitglied des Netzwerks über eine vom Jobcenter geförderte Maßnahme bekommen. „Das war in der Tat die erste Fördermaßnahme seit der Vereinsgründung Ende 1995“, erzählt Regina Kramer. Als Schnittstelle dient das Kulturnetzwerk darüber hinaus dem Austausch seiner Mitglieder, zu denen die Volkshochschule, das Museum Neukölln und das KinderKünsteZentrum gehören. „Alle Beteiligten tauschen sich regelmäßig darüber aus, wie Kunst und Kultur hier erhalten bleiben können“, sagt Regina Kramer.

Das Kulturnetzwerk ist aber auch selbst Träger einer ganzen Reihe von Projekten, darunter das 1999 erstmals veranstaltete und mehrfach ausgezeichnete Kunstfestival 48 Stunden Neukölln, das als Paradebeispiel für die gelungene Netzwerkarbeit im Kulturbereich gilt. „Es gibt nichts Vergleichbares zu unserem Verein in Berlin. Die Notwendigkeit unserer Existenz wird immer wieder von allen Seiten wahrgenommen“, ist sich die Geschäftsführerin sicher. Richtungsweisend im Berliner Kulturbereich könnte ein Projekt sein, das in Neukölln gerade angelaufen ist: Mit einem Kooperationspartner entwickelt das Kulturnetzwerk gerade Ideen für kulturelle Projekte in Flüchtlingsheimen. SB

Infos dazu gibt es auf www.kulturnetzwerk.de.
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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