Geschichten von Geflüchteten: Ausstellung in der Galerie im Saalbau

Eine Szene aus dem gezeichneten Film "Lanas Geschichte". | Foto: Foto: A. Faroqhi/H. Peretz
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  • Foto: Foto: A. Faroqhi/H. Peretz
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Neukölln. „Translations“, Übersetzungen, heißt eine Ausstellung, die am Freitag, 17. November, um 18 Uhr in der Galerie im Saalbau, Karl-Marx-Straße 141, eröffnet wird. Im Mittelpunkt stehen Erinnerungen von geflüchteten Menschen.

Das Ganze ist eine Mixed-Media-Installation des Künstlerduos Anna Faroqhi und Haim Peretz. Ihr Konzept: Unterschiedliche Akteure empfinden die Fluchtgeschichten nach, indem sie Szenen zeichnerisch und filmisch umsetzen, als Sprecher in die Rolle der Geflüchteten schlüpfen oder deren Geschichten in Liedform aufführen.

Da ist zum Beispiel Lana, eine Kurdin aus dem Irak. Ihr wurde das Mobiltelefon mit allen Fotografien, die sie während ihrer Flucht gemacht hat, gestohlen. Zusammen mit Kindern der Berliner Konrad-Agahd-Grundschule geben ihr Künstler die verloren gegangenen Bilder zurück – in einem gezeichneten Film, dessen Text Lana selbst einspricht.

Zeynab und Amin aus dem Iran haben auf der gemeinsamen Flucht ebenfalls Fotos gemacht. Dort, wo sie in Gefahr waren, allerdings nicht. So könnten die Bilder, oberflächlich gesehen, auch Dokumente einer ganz normalen Urlaubsreise sein.

Mustafa floh nach Haft und Folter aus dem syrischen Aleppo. Es fällt ihm schwer, über die Ereignisse auf seiner Flucht zu sprechen. Ein Schauspieler erzählt seine Geschichte nach.

Jacob aus Eritrea brauchte fünf Jahre, um irgendwo anzukommen, wo er sicher sein und ein Leben aufbauen konnte. Er singt selbst ein Lied von der Flucht und spielt auf der traditionellen Krar, einer Harfe.

Als unsichtbarer Faden durch alle Arbeiten zieht sich die Geschichte von Mohammad Stas, einem jungen Filmschaffenden, der es vorzieht, hinter der Kamera oder dem Schnittmonitor zu bleiben.

Stas ist selbst vor zwei Jahren aus Syrien geflüchtet und erzählt seine Geschichte, indem er die Erzählungen anderer Geflüchteter aufzeichnet. Mit seiner Arbeit möchte das Künstlerduo Faroqhi und Peretz den Gefühlen, Sehnsüchten und traumatischen Erlebnissen der Flüchtlinge eine neue ästhetische Form verleihen.

Durch den künstlerischen Transfer sollen neue Perspektiven und Details und unerwartete Facetten von Fluchterfahrungen offengelegt werden. sus

Die Ausstellung ist bis zum 14. Januar geöffnet, täglich außer montags, 10-20 Uhr. Der Eintritt ist frei. Informationen gibt es unter  902 39 37 72.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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