Seit 15 Jahren gibt es in Neukölln das Ricam Hospiz

Geschäftsführerin Dorothea Becker möchte für das Ricam Hospiz eine neue professionell ausgestattete Küche anschaffen. | Foto: Sylvia Baumeister
  • Geschäftsführerin Dorothea Becker möchte für das Ricam Hospiz eine neue professionell ausgestattete Küche anschaffen.
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Bei seiner Gründung im Jahr 1998 war das Ricam Hospiz in der Delbrückstraße 22 die erste Einrichtung dieser Art in Berlin. In den 15 Jahren seither hat das Haus über 3000 Menschen ein selbstbestimmtes Leben bis zuletzt ermöglicht.

Als Krankenschwester in der Onkologie eines Neuköllner Krankenhauses hat Dorothea Becker viele Menschen sterben sehen. Und immer wieder gedacht: "Für diese Patienten ist ein Krankenhaus nicht der richtige Platz." Ihren Plan, ein Hospiz zu gründen, setzte sie 1998 in die Tat um und eröffnete in der Delbrückstraße 22 die erste Einrichtung dieser Art in Berlin. "Wir haben viel Zeit für jeden Patienten und genügend Personal", sagt die Geschäftsführin des Ricam Hospizes. "Und wir bieten den Menschen einen neutralen Ort, an dem sich alle, die voneinander Abschied nehmen, begegnen können." Wer hierher kommt, hat meist nur noch Monate, Wochen oder sogar nur Tage zu leben und bekommt jede erdenkliche Hilfe und Unterstützung, die er auf seinem allerletzten Weg benötigt. "Meist fehlt den Sterbenden zu Hause die medizinische Sicherheit oder die Pflege", erklärt Dorothea Becker. Die 15 Plätze im stationären Teil sind immer belegt. Betreut werden die Patienten von 24 Pflegekräften und 60 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Dazu kommen weitere drei feste Mitarbeiter und 90 Ehrenamtler im ambulanten Bereich.

Über die Jahre haben sich im Haus feste Rituale für den Abschied vom Leben entwickelt. So bekommt jeder Patient bei der Aufnahme einen gebastelten Stern, der mit seinem Namen versehen und über seine Tür gehängt wird. Ist der Patient verstorben, liegt der Stern auf dem Sarg und vor das Zimmer stellen die Mitarbeiter eine Kerze. Alle Sterne, deren Farben jährlich wechseln, kommen in Glasbehälter, die im Eingangsbereich des Hauses stehen. Über 3000 sind es inzwischen. "Jeder, der bei uns war, hinterlässt eine Spur", sagt Dorothea Becker.

Finanziert wird die Pflege zu 90 Prozent von den Krankenkassen. Die restlichen zehn Prozent muss jedes Hospiz grundsätzlich selbst aufbringen - aus Spenden. Neben den 200 000 Euro, die das Hospiz also jährlich für die laufenden Kosten braucht, sammelt es nun auch noch Geld für eine vernünftige Einbauküche.

"Unsere Küche war anfangs nur als Teeküche gedacht, aber hier wird nun doch täglich frisch gekocht. Das erfordert viel mehr Stauraum und eine professionelle Ausstattung", sagt Dorothea Becker. Und ergänzt: "Wir freuen uns über jede Unterstützung aus der Umgebung, auch im ehrenamtlichen Bereich."

Informationen gibt es im Netz unter www.ricam-hospiz.de oder unter 628 88 00.
Sylvia Baumeister / SB
Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 206× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 389× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.358× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.186× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.