Stadtteilmütter werden erneut für ihre Arbeit geehrt

Koordinatorin Leyla Celik, Leiterin Maria Macher und Stadtteilmutter Aynor Aydin freuen sich über den Preis der Stiftung. | Foto: Sylvia Richter
  • Koordinatorin Leyla Celik, Leiterin Maria Macher und Stadtteilmutter Aynor Aydin freuen sich über den Preis der Stiftung.
  • Foto: Sylvia Richter
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Neukölln. Den diesjährigen Stiftungspreis der Helga und Edzard Reuter-Stiftung für besondere Leistungen auf den Gebieten der Integration und Völkerverständigung erhalten die Kreuzberger und Neuköllner Stadtteilmütter.

Seit April dieses Jahres ist Aynor Aydin viel unterwegs. Regelmäßig besucht sie als Stadtteilmutter drei Grundschulen und eine Kita, um Kontakte zu Eltern zu knüpfen. Zu Hause informiert sie Zuwanderer danach in ihrer Sprache zu Themen wie Bildung, gewaltfreie Erziehung, Ernährung und Gesundheit. Auch für Probleme in der Familie ist sie jederzeit ansprechbar. Der 42-jährigen Kurdin macht der Job Spaß: "Wenn ich die Familien beim ersten Mal aufsuche, sind sie oft etwas schüchtern. Aber schon wenig später vertrauen sie mir oft ihre Probleme an", sagt Aydin, deren Team am 31. Oktober zusammen mit den Kreuzberger Kolleginnen und dem Journalisten Michael Thumann ausgezeichnet wurde. Der seit 1995 von der Helga und Edzard Reuter-Stiftung mit insgesamt 30 000 Euro dotierte Preis wird jährlich für das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft vergeben. Mit den "Stadtteilmüttern erreichen wir Familien, die wir sonst nur schwer erreichen", sagte die Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat (SPD), bei der Preisverleihung im Max-Liebermann-Haus. Gerade sozial benachteiligte Zuwandererfamilien nehmen die Hausbesuche gern an, denn "Sie sprechen ihre Sprache", lobte die Senatorin das Projekt des Diakonischen Werkes Neukölln-Oberspree.

Für Projektleiterin Maria Macher, die seit den Anfängen 2004 im Schillerkiez mit dabei ist, war es die elfte Auszeichnung. Vieles hat sich seither verändert. "Wir sind größer geworden, arbeiten flächendeckend in Nord-Neukölln und besuchen nun auch Familien mit Schulkindern bis zu zwölf Jahren", berichtet Macher. Gezeigt hat sich nebenbei, dass einige Frauen nach der vom Jobcenter finanzierten Tätigkeit viel leichter einen Job oder eine Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Eine Regelfinanzierung gibt es für das Projekt mit derzeit 85 Neuköllner Stadtteilmüttern noch immer nicht. Bis Ende 2012 haben das Bezirksamt sowie die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und für Integration, Arbeit und Soziales sowie das Jobcenter die Finanzierung übernommen. Die Verhandlungen für die nächsten beiden Jahre laufen. Macher: "Wir sind optimistisch, dass es weiterläuft."

Slyvia Baumeister / syri
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 243× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 212× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 127× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 237× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.569× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.