Verein hat die Chronik von Horni Cermná übersetzt

Aus dem Buch "700 Jahre Cermná" stammt dieses Bild des Schulchors aus Horni Cermná, das bei einem Besuch im Comenius-Garten 2005 entstand. | Foto: Dieter Herrmann
  • Aus dem Buch "700 Jahre Cermná" stammt dieses Bild des Schulchors aus Horni Cermná, das bei einem Besuch im Comenius-Garten 2005 entstand.
  • Foto: Dieter Herrmann
  • hochgeladen von Lokalredaktion

Neukölln. Anlässlich des 275-jährigen Jubiläums der Gründung des Böhmischen Dorfes hat der Verein Freunde Neuköllns ein Buch herausgegeben. Es ist die von Sárka Pavelková verfasste Chronik über das ostböhmische Dorf Cermná, die der Verein nun ins Deutsche hat übersetzen lassen.

Nicht Türken, Araber, Russen oder Polen sind die älteste Einwanderergruppe Neuköllns, sondern die Böhmen. Vor 275 Jahren kamen die tschechischen Glaubensflüchtlinge aus dem Dorf Cermná hierher, um ihr Glück zu finden. Noch immer existiert das denkmalgeschützte Böhmische Dorf, in dem weiterhin Nachfahren der Böhmen leben und noch immer ist es geprägt von ihrer Kultur. Aber wer waren eigentlich diese Menschen, die sich hier beispielhaft integrierten, ohne als Minderheit ihre Identität in der neuen Heimat aufzugeben? Das von Sárka Pavelková bereits 2004 auf Tschechisch verfasste Buch "700 Jahre Cermná - Geschichte eines ostböhmischen Dorfes" gibt darauf viele interessante Antworten. Eine wechselvolle Geschichte des Königsreiches Böhmen und der Tschechischen Republik spiegelt sich in dem ostböhmischen Dorf, das 1936 in die Ortsteile Horni Cermná und Dolni Cermná getrennt wurde und zum Kreis der Neuköllner Partnerstadt Ústí nad Orlicí gehört, wieder. Über die Jahrhunderte seit 1300 gab es Auseinandersetzungen zwischen Adel und Bauern, Katholiken und Protestanten, Deutschen und Tschechen, Kommunisten und ihren Gegnern. Die Chronik zeigt auch das reiche soziale und kulturelle Leben der Gemeinde Horni Cermná auf. So entstand hier eines der ersten Waisenhäuser der österreichisch-ungarischen Monarchie, eine kommunale Sterbegeldversicherung und das Komenium, eine der Reformschulen in der Ersten Republik.

Mit einem Anhang über das Böhmische Dorf in Neukölln und dem Zusatztitel "Wo die Böhmen in Neukölln herkommen", hat der Verein Freunde Neuköllns e. V. das überarbeitete Werk nun ins Deutsche übersetzen lassen. Gerade noch pünktlich zum 275-jährigen Jubiläum ist es im Dezember erschienen. Seit 1989, wo Ústí nad Orlicí Partnerstadt Neuköllns wurde, stellt der Verein die Städtepartnerschaften in den Mittelpunkt seiner Arbeit. "Das Buch zeigt, dass die Geschichte unsere beiden Nationen verbindet", findet der Vereinsvorsitzende Dieter Herrmann.

Das Werk, das in einer Auflage von 500 Exemplaren erschienen ist, enthält 208 Seiten, zahlreiche Fotos und Karten und kostet im Buchhandel neun Euro (ISBN 978-3-00-038870-5).
Slyvia Baumeister / syri
Autor:

Lokalredaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 218× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 180× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 84× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 216× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.551× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.