Wettbewerb „Respekt gewinnt!“: Kinderbuch wurde mit Sonderpreis gewürdigt

Autorin Karin Beese (rechts) und Illustratorin Mathilde Rousseau mit ihrem Kinderbuch "Nelly und die Berlinchen", das beim Wettbewerb "Respekt gewinnt" mit einem Sonderpreis gewürdigt wurde. | Foto: Philipp Hartmann
  • Autorin Karin Beese (rechts) und Illustratorin Mathilde Rousseau mit ihrem Kinderbuch "Nelly und die Berlinchen", das beim Wettbewerb "Respekt gewinnt" mit einem Sonderpreis gewürdigt wurde.
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Angefangen hatte alles in der Kita ihrer drei Töchter in Neukölln. Dort, wo es selbstverständlich ist, dass Kinder unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Religion miteinander spielen, gibt es kurioserweise nur wenige Kinderbücher, die genau diese Vielfalt widerspiegeln. Also entschloss sich Karin Beese, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Gemeinsam mit der französischen Illustratorin Mathilde Rousseau, deren zwei Töchter dieselbe Kita besuchten, verfasste sie das Kinderbuch „Nelly und die Berlinchen“. Darin geht es um die drei Freundinnen Nelly, Hannah und Amina, die gemeinsam die alltäglichen Abenteuer von Kita-Kindern erleben. Die Hauptfigur Nelly ist – wie Karin Beeses älteste Tochter – ein afrodeutsches Mädchen, während Amina aus einer muslimischen Familie kommt und Hannah als weißes Kind bei ihrer alleinerziehenden Mutter lebt.

Das im März 2016 erschienene Buch für Kinder von zwei bis sechs Jahren ist in Reimen verfasst. Es soll die Lücke schließen, die im deutschen Buchhandel existiert, wo Kindergeschichten fast ausschließlich weiße Figuren zeigen. „Wir haben uns viel mit Klischees beschäftigt, damit das Buch diese genau nicht bedient“, sagt Karin Beese. „Unser Buch zeigt Vielfalt als Normalität. In Deutschland leben Kinder mit unterschiedlichen Familienkonstellationen, Hautfarben und Religionen. Die Hauptfiguren des Buchs spiegeln diese Vielfalt wieder und Kinder können sich mit ihnen identifizieren, ohne dass ihnen eine Bewertung vorgegeben wird.“ Nellys Geschichte könne Kindern Selbstvertrauen geben und Mut machen, dass sie ganz unabhängig von ihrer Herkunft und Hautfarbe alles schaffen können.

Dafür erhielten Beese und Rousseau vom Berliner Ratschlag für Demokratie den Sonderpreis im Rahmen des Wettbewerbs „Respekt gewinnt!“. Der 2008 gegründete Verein zeichnet damit demokratische Initiativen aus, die sich in Berlin gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus einsetzen. Zu den zehn Preisträgern, die bei der Verleihung vor einem Jahr Preise im Wert von 5000 Euro erhielten, zählten unter anderem auch ein gemischter Chor aus Berlinern und Geflüchteten sowie ein Verein, der sich gegen Gewichtsdiskriminierung einsetzt. „Für uns war der Wettbewerb eine großartige Plattform, um bekannter zu werden. Außerdem bekommen dort so viele andere tolle Projekte Anerkennung für ihre Arbeit“, erklärt Karin Beese.

Extra einen eigenen Verlag gegründet

Um ihr Kinderbuch veröffentlichen zu können, gründete sie selbst einen Verlag und sammelte per Crowdfunding Geld, um insgesamt 3000 Exemplare drucken zu lassen. Davon sind jetzt nur noch knapp 300 übrig – und es gehen immer mehr Bestellungen ein, teilweise auch von Familien aus Österreich und der Schweiz. Das Buch ist inzwischen so bekannt, dass im Frühjahr die zweite Auflage erscheinen soll. Außerdem ist bis Ende des Jahres eine Fortsetzung geplant. Das Kinderbuch „Nelly und die Berlinchen“ kann unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.hawandel.de">www.hawandel.de</a> zum Preis von 8,50 Euro zzgl. Versandkosten bestellt werden.

Aktuell sucht der Berliner Ratschlag für Demokratie neue Preisträger. Bis zum 28. Februar haben engagierte Berliner wieder die Möglichkeit, online ihre Arbeit vorzustellen und bei „Respekt gewinnt!“ teilzunehmen.

<div class="docTextServiceText">Anmeldungen nimmt der Berliner Ratschlag für Demokratie unter <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.berlinerratschlagfuerdemokratie.de">www.berlinerratschlagfuerdemokratie.de</a> entgegen. Dort gibt es auch eine Übersicht der letztjährigen Preisträger. </div>

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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