„Wir müssen Zeichen setzen“: Bezirk stellt Verbotsschilder im Kampf gegen illegale Sperrmüllablagerungen auf

Bürgermeisterin Franziska Giffey enthüllte eines der neuen Schilder am 7. April am Mittelbuschweg in Gegenwart von BSR-Mitarbeitern, dem Bezirksverordneten Wolfgang Hecht (links) und Mitarbeitern des Ordnungsamtes. | Foto: Sylvia Baumeister
5Bilder
  • Bürgermeisterin Franziska Giffey enthüllte eines der neuen Schilder am 7. April am Mittelbuschweg in Gegenwart von BSR-Mitarbeitern, dem Bezirksverordneten Wolfgang Hecht (links) und Mitarbeitern des Ordnungsamtes.
  • Foto: Sylvia Baumeister
  • hochgeladen von Sylvia Baumeister

Neukölln. Das Problem der illegalen Müllentsorgung wird immer größer. Um die Menschen zum Umdenken zu bewegen, startete das Bezirksamt ein neues Pilotprojekt: An den schlimmsten Müll-Ecken stehen nun Verbotsschilder, auf denen bis zu 50 000 Euro Geldbuße angedroht werden.

Es scheint manchmal, als würde Neukölln im Müll versinken. Allein im letzten Jahr gingen über das Anliegen-Management-System (AMS) und die Ordnungsamts-App über 11 500 Meldungen ein, die allein die illegale Ablagerung von Müll oder Sperrmüll auf Straßenland, Grünflächen und Plätzen betrafen. Rund 800 Tonnen Müll und Sperrmüll entsorgte die Berliner Stadtreinigung (BSR) daraufhin im Auftrag des Ordnungsamtes. Damit ist Neukölln Spitzenreiter unter den Bezirken.

Eine Auswertung ergab bereits im vorigen Jahr 15 Hotspots, die am stärksten betroffenen sind. Am Mittelbuschweg ist dieses Problem so hartnäckig, dass man sich unweigerlich an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert. Sobald die BSR den gerade erst am Straßenrand abgestellten Müll entsorgt hat, ist alles wieder da: Möbel, Küchenmöbel, Matratzen, Autoreifen und Müllsäcke - wie von Geisterhand. Die Verursacher, die es im wahrsten Sinne des Wortes einen Dreck schert, inwieweit sie ihre Umwelt mit ihrem Müll belästigen, fühlen sich bisher offenbar sicher.

Von 560 Bußgeldverfahren, die wegen illegaler Müllablagerung eingeleitet wurden, konnten nur in sieben Fällen Geldbußen verhängt werden. „Das Problem ist, dass wir nur Bußgelder verhängen können, wenn wir die Täter auf frischer Tat mit ihrem Müll ertappen und dies auch gerichtsfest beweisen können“, erklärt Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Neue Verbotsschilder an Müllablade-Hotspots, auf denen Geldbußen von bis zu 50 000 Euro angedroht werden, sollen abschrecken.

„Wir wollen, dass die Menschen ein anderes Bewusstsein bekommen und müssen entsprechende Zeichen setzen“, so die Bürgermeisterin. Weiterhin wird es, wie seit Beginn der „Aktion Müll“ vor einem Jahr, verstärkte Kontrollen durch Ordnungsamtsstreifen geben, auch in den späteren Abendstunden. Eine permanente Videoüberwachung, wie sie die CDU-Bundestagsabgeordnete Christina Schwarzer erneut fordert, sei nicht möglich, meint Giffey. „Es ist nicht zu schaffen, mit 40 Mitarbeitern im Ordnungsamt 355 Kilometer Straßenland zu überwachen.“ Infos zur Kampagne „Schön wie wir“ unter www.schoen-wie-wir.de. SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 160× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 343× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.312× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.144× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.