Bauhaus übernimmt ehemaligen Bahr-Markt fast nebenan

Für das denkmalgeschützte Brauereigebäude wird ein neuer Investor gesucht. | Foto: Ralf Drescher
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Niederschöneweide. Die Firma Bauhaus beerdigt ihren Plan, auf dem Areal der früheren Bärenquell-Brauerei einen Baumarkt zu errichten. Damit ist die Zukunft der denkmalgeschützten Bauten zwischen Spree und Schnellerstraße wieder offen.

Seit Ende November stand fest, dass Bauhaus deutschlandweit 20 Märkte der insolventen Kette Max Bahr übernimmt, darunter auch den an der Schnellerstraße. Damit waren die seit zehn Jahren verfolgten Pläne, auf dem Gelände und in Gebäuden der früheren Brauerei einen Markt einzurichten, vom Tisch. Inzwischen hat das Unternehmen das auch dem Bezirksamt mitgeteilt.

"Das ist ein herber Rückschlag, wir standen kurz vor der öffentlichen Auslegung der Bebauungspläne", sagt Ulrike Zeidler, die Leiterin des Stadtentwicklungsamts. Nach ihrer Aussage wird es schwer sein, einen neuen Investor zu finden. Gemäß bezirklichem Einzelhandelsentwicklungskonzept ist auf dem Areal nur sogenannter nicht zentrenrelevanter Einzelhandel zulässig. "Das wären unter anderem Küchen, Möbel, Fahrräder oder Freizeitartikel", sagt Zeidler.

Beim Bezirksdenkmalrat ist man ebenfalls über den Rückzug von Bauhaus betrübt. "Es ist sehr ärgerlich, dass ein so weit vorangetriebenes Projekt nun doch nicht realisiert werden kann. Dafür gibt es jetzt aber die Chance, mit einem neuen Investor eventuell über den Erhalt von mehr historischer Bausubstanz zu verhandeln", sagt der Vorsitzende Stefan Förster.

Mit Bauhaus war seinerzeit vereinbart worden, dass die das Stadtbild prägende Fassade an der Schnellerstraße zugunsten von Parkplätzen abgerissen werden darf. "Darauf ist ein anderer Investor vielleicht nicht angewiesen und wir können auch diesen Teil der alten Brauerei erhalten", so Förster.

Die historischen Backsteinbauten wurden zwischen 1882 und 1906 für die Borussia-Brauerei errichtet, die später von Schultheiss übernommen wurde. Zu DDR-Zeiten braute hier Berliner Bärenquell, ein Betriebsteil des VEB Getränkekombinat. Nach der Wende wurde die Brauerei privatisiert und im April 1994 geschlossen. Seitdem standen die Gebäude leer, sie wurden als illegale Partylocation genutzt. Es hat bereits mehrmals in den Gebäuden gebrannt.

Noch im Januar soll es nun ein Gespräch zwischen Grundstückseigentümer und Bezirksamt geben. Von der Bauhaus-Presseabteilung in Mannheim gab es auf unsere Nachfrage zu aktuellen Planungen bis Redaktionsschluss keine Antwort.

Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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