Zu Besuch beim „Urwaldrelikt“: Im Schlosspark lebt der unter Naturschutz stehende Heldbock

Im Schlosspark Schönhausen ist ein seltener Käfer zu Hause: der Heldbock. | Foto: Nabu
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Niederschönhausen. Im Schlosspark Schönhausen ist eine seltene Käferart zu Hause. Doch wo genau? Und wie wird ihr Überleben gesichert?

Das können Interessierte bei einer Exkursion mit dem Naturschutzbund Nabu am 23. Juni ab 21 Uhr erfahren. Für die Naturschützer ist er nämlich einer der Stars der Berliner Tierwelt: der Heldbock. Er ist zwar ein Käfer, wird aber viel größer, als man es von solch einem Krabbeltier gemeinhin erwartet. Der prächtige braunschwarze, bis zu 5,5 Zentimeter große Heldbock ist die zweitgrößte deutsche Käferart. Er hat elegante, geschwungene Fühler und bewohnt die alten Eichen des Schlossparks Schönhausen. An warmen Abenden kann man ihn auf der Suche nach einem Weibchen rasch an den Stämmen entlang laufen sehen.

Für den Schutz des imposanten Käfers setzt sich der Nabu Naturschutzbund Deutschland ein. Immerhin ist die Art seit 1992 europaweit geschützt. Weil er sich ausschließlich in und an alten Bäumen herumtreibt, wird der Heldbock auch als „Urwaldreliktart“ bezeichnet. Seit mindestens 1784 ist der Heldbock im Schlosspark aktenkundig. Die etwa 350-jährigen Eichen im Schlosspark zählen zu den ältesten im Berliner Raum. In Mitteleuropa ist der Heldbock ausschließlich auf solche Alt-Eichen als Brutplatz angewiesen.

Deshalb ist der Erhalt der Bäume als Lebensraum für die bedrohte Käferart auch sehr wichtig. Jahrelang kämpfte der Nabu dafür, dass die Eichen im Schlosspark nicht weiter beschnitten oder gar gefällt werden. Inzwischen verständigten sich die Berliner Natur- und Denkmalschutzbehörden auf ein gemeinsames Vorgehen, um den Pankower Heldböcken das Überleben zu sichern.

Mehr zu dieser streng geschützten Käferart ist bei dieser nur einmal im Jahr stattfindenden Führung im Schlosspark zu erfahren. Geleitet wird sie von Thomas Ziska und Jens Esser vom Nabu Berlin. Treffpunkt ist an der Pumpe an der Ecke Am Schlosspark und Ossietzkystraße. Die Teilnehmer werden gebeten, eine Taschenlampe mitzubringen. BW

Weitere Informationen unter  98 60 83 70.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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