Raumfahrtzentrum orbitall erhält Spende

Fast wie richtiges Abheben: Annick van der Woude (15) und Adrian Melinat (18) in der vor zwei Jahren eröffneten neuen Raumfähre. | Foto: Philipp Hartmann
2Bilder
  • Fast wie richtiges Abheben: Annick van der Woude (15) und Adrian Melinat (18) in der vor zwei Jahren eröffneten neuen Raumfähre.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Modellraketen, Infoterminals, zwei Raumfähren und Originalgegenstände von der ehemaligen russischen Raumstation MIR – das Raumfahrtzentrum „orbitall“ im FEZ hat einiges zu bieten. Kindern wird dort Wissenschaft anschaulich erklärt. Mit einer Spende von 48 000 Euro kann das Angebot erweitert werden.

Geldgeber ist das Raumfahrt- und Technologieunternehmen OHB SE aus Bremen. Deren Vorstandsvorsitzender Marco Fuchs übergab die Spende am 29. November im Beisein von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD). „Das ist eine Einrichtung, die wie keine andere in Deutschland junge Leute anspricht und für die Raumfahrt begeistert“, sagte die Ministerin, die zugleich Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt ist.

Regelmäßig sind im „orbitall“ Schulklassen zu Besuch, zum Beispiel im Rahmen des Physikunterrichts. Dort können sie eine virtuelle Mission zur Internationalen Raumstation ISS durchspielen. Eingeteilt in einen Flugleiter, einen Kommandanten und einen Laborchef mit ihren Teams müssen sie sich untereinander abstimmen und in einer Computersimulation erfolgreich an die ISS andocken. Für naturwissenschaftlich interessierte Schüler ein Riesenspaß, der zugleich Teamfähigkeit und Sozialverhalten schult.

Wichtiger Bestandteil des Raumfahrtzentrums ist auch die Trainingshalle. Hier stehen vier Testgeräte zur körperlichen Vorbereitung auf einen Flug ins All. Im „Aerotrim“ werden zum Beispiel Bewegung und die körperliche Belastung in der Schwerelosigkeit simuliert. Schüler Adrian Melinat (18) trainiert häufiger mit dem Gerät, das optisch an ein Rhönrad erinnert. Dabei werden zunächst die Füße festgeschnallt. Anschließend müssen durch Verlagerung des Körpergewichts drei ineinander verschlungene Ringe kontrolliert werden. Nach maximal 30 Minuten sei man körperlich total kaputt, sagt Adrian. Der „Aerotrim“ sei wie ein Besuch im Fitnessstudio – und ganz nebenbei helfe das Training, das Schwindelgefühl durch die ständigen Drehungen über Kopf zu kontrollieren.

„Das Erkunden von Unbekanntem – Dinge zu sehen, die noch nie zuvor jemand gesehen hat“, erklärt Adrian seine Faszination für die Raumfahrt. Er ist eines von 120 Mitgliedern im 2013 gegründeten „spaceclub_berlin“. Darin haben sich bundesweit Schüler ab zwölf Jahren, die sich für Raumfahrt und Astronomie interessieren, zusammengeschlossen. Vor allem ihnen soll die Spende zugute kommen. Mit den 48 000 Euro kann ein lanjähriger FEZ-Mitarbeiter jetzt als Techniker und Programmierer mindestens ein Jahr lang in Vollzeit angestellt werden. Außerdem soll es weitere Experimente geben, in denen Schüler dann unter anderem Satelliten ansteuern können.

Die vielfältigen Möglichkeiten im „orbitall“ haben seit der Eröffnung im Jahr 2003 insgesamt schon knapp zwei Millionen Besucher angelockt. Fast alle deutschen Astronauten waren ebenfalls zu Gast. Nur Alexander Gerst, der nach 2014 im kommenden Jahr zum zweiten Mal zur Internationalen Raumstation fliegen wird, noch nicht. Einen Besuch im Raumfahrtzentrum dürfte jedoch auch er nicht so schnell vergessen.

Fast wie richtiges Abheben: Annick van der Woude (15) und Adrian Melinat (18) in der vor zwei Jahren eröffneten neuen Raumfähre. | Foto: Philipp Hartmann
Schüler Adrian Melinat simuliert im "Aerotrim" die Schwerelosigkeit im All. Foto: Philipp Hartmann | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

48 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 452× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 423× gelesen
Gesundheit und Medizin
Wenn Hüfte oder Knie schmerzen, kann eine Arthrose die Ursache sein.

Infos für Patienten
Spezialthema: Arthrose in Hüft- und Kniegelenken

Sie leiden unter Schmerzen im Knie- und Hüftgelenk? Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise Unfälle, Verschleißerscheinungen, angeborene oder erworbene Fehlstellungen. Die Auswirkungen beeinflussen nicht nur die Beweglichkeit, sondern auch die Lebensqualität entscheidend. An diesem Infoabend möchten wir speziell auf die Arthrose in Knie- und Hüftgelenken eingehen. Die Behandlung von Arthrose erfolgt individuell aufgrund der vielfältigen Ursachen und...

  • Pankow
  • 19.04.24
  • 372× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 408× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.725× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.