"Geisterräder" mahnen am Straßenrand

Am 6. April 2016 starb hier in der Köpenicker Landstraße ein 63 Jahre alter Radfahrer. | Foto: Ralf Drescher
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Baumschulenweg. Seit ein paar Tagen steht an der Fußgängerfurt an der Köpenicker Landstraße ein weißes Fahrrad. Es erinnert an einen von 17 getöteten Radfahrern des vergangenen Jahres in Berlin.

6. April 2016 gegen 12.45 Uhr. Ein 63-Jähriger Radler aus Dänemark fährt stadtauswärts auf der Köpenicker Landstraße. Beim Versuch, die Kreuzung mit der Baumschulenstraße auf dem markierten Radstreifen zu überqueren, wird er von einem nach rechts abbiegenden Sattelschlepper erfasst. Der Fahrradfahrer stirbt noch an der Unfallstelle.

Das weiße Rad zur Erinnerung an den tragischen Tod des 63-Jährigen hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) aufgestellt. Seit Jahren erinnert er mit seinen „Geisterrädern“ an die Zweiradfahrer, die Opfer des Straßenverkehrs wurden. Allein im Jahr 2016 starben sechs Radfahrer, weil sie von rechts abbiegenden Lkw überfahren wurden. Vier weitere Menschen wurden von Kraftfahrzeugen getötet, die in gleicher Richtung fuhren und deren Fahrer den geforderten Überholabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten hatten.

Das war auch Unfallursache für den zweiten tödlichen Radlerunfall im Bezirk. Am 8. April gegen 16 Uhr war der 37-Jährige in der rechten Spur der Edisonstraße in Richtung Karlshorst unterwegs. Kurz hinter der Einmündung der Griechischen Allee wollte ein Betonmischer den Mann überholen. Es kam zum Unfall, der Radler wurde überrollt und starb. Noch Tage später säumten Kerzen und Blumen die Unfallstelle (Berliner Woche berichtete).

„Die vielen getöteten Radfahrer lassen uns in Trauer auf das letzte Jahr zurückblicken. Wie viele von ihnen würden vielleicht noch leben, wenn die Politik die bekannten Probleme der Verkehrssicherheit früher ernstgenommen hätte?“, mahnt Evan Vosberg, im Vorstand des ADFC Berlin zuständig für Verkehr. Nach Aussage des ADFC sind Fußgänger und Radfahrer als umweltfreundlichste Verkehrsteilnehmer besonders gefährdet. Zwei von drei Unfallopfern

2016 waren nach ADFC-Angaben Fußgänger und Radfahrer. Die 17 getöteten Radfahrer sind der höchste Wert der letzten zehn Jahre. 2015 und 2014 starben jeweils zehn Radfahrer auf den Straßen Berlins, im Jahr 2013 waren es neun. „Die Sicherheit der ungeschützten Verkehrsteilnehmer muss ein Top-Ziel des neuen Senats werden“, zieht Evan Vosberg vom ADFC sein Fazit. RD

Wissenswertes unter www.adfc-berlin.de.
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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