Neuer Plan für das Atelierhaus an der Prenzlauer Promenade

Viele Ideen in einem Konzept zusammengefasst: Mitarbeiter der berlinovo informieren Sandra Scheeres (2. von rechts) und die Pankower SPD-Fraktionsvorsitzende Rona Tietje (rechts) über die Planungen für die Atelierhaus-Immobilie. | Foto: Bernd Wähner
4Bilder
  • Viele Ideen in einem Konzept zusammengefasst: Mitarbeiter der berlinovo informieren Sandra Scheeres (2. von rechts) und die Pankower SPD-Fraktionsvorsitzende Rona Tietje (rechts) über die Planungen für die Atelierhaus-Immobilie.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Pankow. Die Zukunft des Atelierhauses an der Prenzlauer Promenade 149-152 ist gesichert. Nicht nur die Künstler können bleiben, das gesamte Grundstück wird endlich aufgewertet. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) stattete dem Areal im Rahmen ihres Wahlkreistages in Pankow einen Besuch ab. Die berlinovo Immobilien GmbH informierte vor Ort über die Entwicklung des Gesamt-Projektes.

Der auffällig lange Plattenbau an der Prenzlauer Promenade hat eine wechselvolle Geschichte. Eigentlich sollte das in den 80er Jahren errichtete Gebäude ein Hotel für Diplomaten werden. Doch daraus wurde aus unterschiedlichen Gründen nichts. Stattdessen wurde es an die Akademie der Wissenschaften der DDR übergeben. Bis Anfang der 90er Jahre wurde hier geforscht.

Nach Auflösung der Akademie gingen hier die Lichter aus. 2004 ging die Immobilie an den Liegenschaftsfonds Berlin. Der beschloss, Räume an Künstler zu vermieten. So wurde das Gebäude zu einem beliebten Atelierhaus. Aber 2012 wurde bekannt, dass sich der Liegenschaftsfonds von diesem Gebäude trennen will. Gemäß der neuen Liegenschaftspolitik des Senats, sollten hier möglichst viele preiswerte Wohnungen entstehen. Die Idee entstand, die Immobilie an ein Wohnungsunternehmen zu verkaufen.

Die etwa siebzig Künstler, die hier arbeiten, machten dagegen mobil. Sie warben bei Bezirks- und Landespolitikern dafür, mit einem neuen Konzept das Atelierhaus zu erhalten. Denn: Das Gebäude ist derzeit nur zu einem Drittel belegt. Es gibt also noch viel Platz für weitere Nutzer. Weiterhin ist genug Außenfläche vorhanden. Die Bezirksverordnetenversammlung nahm sich dieses Themas an. Sie beschlossen, dass das Atelierhaus erhalten werden soll. Dafür machte sich auch Bildungssenatorin Sandra Scheeres stark. Sie entwickelte mit Bezirkspolitikern die Vision, neben dem Atelierhaus Studentenwohnungen zu bauen. Außerdem sollte auf dem Grundstück eine neue Kita entstehen. Aus der Vision sind konkrete Pläne geworden. Diese wird die landeseigene Immobiliengesellschaft berlinovo Immobilien mbH umsetzen. „Wir hoffen, dass wir noch in diesem Sommer das Grundstück von der BIM erwerben können“, sagt Stefan Ehrlich, Bereichsleiter der berlinovo. In der Berliner Immobilienmanagement (BIM) GmbH ging der bisherige Liegenschaftsfond auf.

Die Planungen sind so weit vorangeschritten, dass die berlinovo voraussichtlich im Frühjahr 2017 mit der Sanierung des Atelierhauses sowie mit dem Neubau von Studenten-Appartements beginnen kann. Der Grundstücksteil, auf dem die Kita entstehen soll, wird indes herausfiletiert, wie die Immobilienfachleute sagen. Er geht an das Pankower Bezirksamt, das den Neubau errichten wird.

Das Atelierhaus wird unter dem neuen Namen „Kunstmaschine“ saniert. Vorgesehen ist, dass in das Haus weitere Mieter einziehen. Einer der ersten Neumieter wird die Musikschule Westerland sein. „Uns wurden unsere bisherigen Räume an der Vinetastraße gekündigt. Dort sollen Wohnungen neu gebaut werden“, sagt Schulleiter Ansgar Vollmer. „Wir müssen im August ausziehen. Deshalb sind wir froh, dass wir im Atelierhaus neue Räume anmieten können. Dort werden wir im September eröffnen.“

Auf der weitläufigen Fläche hinter dem Atelierhaus werden ab dem kommenden Jahr etwa 310 Studenten-Appartements entstehen. Diese werden in Fertigteilbauweise relativ zügig gebaut. „Dass das klappt, freut mich besonders“, sagt Sandra Scheeres. „Wir brauchen in Berlin weitere bezahlbare Studentenwohnungen.“ In der daneben entstehenden Kita soll es etwa einhundert Plätze geben. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 96× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 108× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.455× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.