Blutverschmiert auf dem Asphalt: VCD startet Kampagne für mehr Rücksichtnahme

Kommt es zu einem Unfall mit einem Radfahrer, sind die Verletzungen meist schwer. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Es war für Nichteingeweihte ein grausiger Anblick. Da lagen rund 20 Radfahrer auf der Straße. Gestürzt. Die meisten blutverschmiert. Die Polizei war vor Ort.

Aber nach zehn Minuten war der Schrecken vorbei. Die Radfahrer standen auf und verließen die Kreuzung Moll- und Otto-Braun-Straße, und die Polizei hob die Straßensperrung wieder auf. Der ganze Horror war ein Flashmob, organisiert vom VCD Verkehrsclub Deutschland in Kooperation mit der Berliner Polizei.

Der Ort für die Aktion –auf der Grenze zwischen den Ortsteilen Prenzlauer Berg, Mitte und Friedrichshain – war bewusst gewählt. Immer wieder kommt es dort zu Unfällen zwischen Radlern und Autofahrern. Mit dem Flashmob im Rahmen der Kampagne „Miteinander unterwegs“ will der VCD an alle Verkehrsteilnehmer appellieren, mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen und umsichtiger zu fahren.

Fehler beim Abbiegen

Schwere Unfälle sind leider stadtweit keine Seltenheit. Die Leidtragenden sind in der Regel die Radfahrer. „Alle zwei Stunden verunglückt in Berlin ein Radfahrer. Im vergangenen Jahr wurden in der Stadt bei Verkehrsunfällen 5350 Radfahrer verletzt und zehn getötet“, zitiert Eva Renziehausen vom VCD die Polizeistatistik. „Immer wieder kommt es vor allem zwischen abbiegenden Autos beziehungsweise Lkw und geradeausfahrenden Radlern zu gefährlichen Situationen. So zählen Fehler beim Abbiegen auf Berlins Straßen mit Abstand zu den häufigsten Unfallursachen. 2014 wurden in Berlin 1600 Unfälle dieser Art registriert.“ Zu den Gründen, warum es immer wieder zu solchen Unfällen kommt, zählt Renziehausen Unachtsamkeit, Nachlässigkeit beim Schulterblick und fehlendes Gespür für den anderen Verkehrsteilnehmer. All das ist Grund genug für den VCD, mit seiner Kampagne „Miteinander unterwegs“ an die wichtigsten Paragraphen der Straßenverkehrsordnung zu erinnern – und vor allem Autofahrer und Radler dazu anzuregen, besser aufeinander zu achten.

Deshalb gibt es jetzt auch Postkarten des VCD mit einprägsamen Motiven. Auf der Rückseite steht der jeweilige, zum Motiv passende Paragraph der Straßenverkehrsordnung. Beim Motiv zu Unfällen beim Abbiegen wird eindeutig darum gebeten, dass Rad- und Autofahrer Blickkontakt suchen und sich gegenseitig beachten müssen. „Wer aufeinander achtet, fährt sicherer“, ist Eva Renziehausen überzeugt. BW

Postkarten und weiteres Informationsmaterial zum VCD-Kampagne liegen in Cafés, Restaurants und Fahrradläden aus. Weitere Informationen gibt es auf www.miteinander.vcd-nordost.de.
Kommt es zu einem Unfall mit einem Radfahrer, sind die Verletzungen meist schwer. | Foto: Bernd Wähner
Mit einem Flashmob wirbt der VCD für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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