Der Weg der Prinzen: Durch die heutige Wollankstraße in Pankow ritt einst der preußische Adel

Die Alte Bäckerei an der Wollankstraße 130 gehört zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden dieser Straße. | Foto: Bernd Wähner
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  • Die Alte Bäckerei an der Wollankstraße 130 gehört zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden dieser Straße.
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Straßenschilder stehen an jeder Ecke. Doch wer oder was verbirgt sich hinter den Namen? Die Berliner Woche stellt Ihnen einige der Namensgeber vor.

Sie ist eine Straße mit viel Geschichte und vielen Geschichten: die Wollankstraße. Benannt wurde sie nach Adolf Friedrich Wollank. Der Grundbesitzer und Politiker kam 1833 in Berlin zur Welt und starb 1877, also vor 140 Jahren. Der Namensgeber der Straße stammt aus einer angesehenen Familie. Die Wollanks besaßen große Ländereien im Barnim sowie die Weinberge vor dem Rosenthaler Tor, rund um die heutige Kastanienallee in Mitte.

Adolf Friedrich Wollank wohnte selbst einst in der heute nach ihm benannten Wollankstraße. Er wirkte viele Jahre als Amtsvorsteher in Pankow. Früher trug die Straße allerdings die Namen Prinzenweg und Prinzenstraße. Durch sie ritten nämlich die Preußenprinzen, wenn sie vom Schloss Lietzenburg (Charlottenburg) nach Pankow wollten. Um 1883 wurde die Straße dann in Wollankstraße umbenannt. Nach einer Neuordnung der Bezirksgrenzen im Jahre 1938 ging ihr westlicher Teil ab dem S-Bahnhof an Wedding.

Wer heute mit offenen Augen durch diese Straße geht, entdeckt an der Hausnummer 130 auch eines der ältesten noch erhaltenen Häuser des alten Pankows. Dort steht das Baudenkmal „Alte Bäckerei“. Errichtet wurde das Gebäudeensemble ab 1860 als Wohnhaus im neoklassizistischen Stil. Seit 1875 nutzte es der Bäckermeister Carl Hartmann mit seiner Familie. Auf dem Hof befand sich seine Dorfbäckerei. Sein Enkel Karl Hartmann schob dort 1964 das letzte Brot in den Ofen.

Danach lebte dessen Witwe Martha Hartmann in der Wollankstraße 130. Als sie wegzog, erwarb die Pankowerin Ruthild Deus das Haus. Ab 2002 ließ sie es sanieren. Für dieses erfolgreiche Projekt erhielt die Alte Bäckerei später den Ehrentitel „Besonderes Denkmal“ des Vereins „Denk mal an Berlin“. Heute befinden sich dort das Museum für Kindheit in Pankow und eine Ausstellung über das Bäckereihandwerk. Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.alte-baeckerei-pankow.de.

Die Alte Bäckerei an der Wollankstraße 130 gehört zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden dieser Straße. | Foto: Bernd Wähner
Die Wollankstraße wurde nach Adolf Friedrich Wollank benannt. | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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