Pankow. Mit einer „Fête d’Amalie“ feiern Künstler, Kunstwissenschaftler, Kunstfreunde und Nachbarn am 8. Juli Geburtstag. Die Galerie Forum Amalienpark wird 20 Jahre alt.
Das Fest beginnt um 16 Uhr. Eröffnet wird es von der Künstlerin Annette Gundermann. Sie ist zugleich die Vorsitzende des Trägervereins der Galerie „Kunst und Literatur Forum Amalienpark“. Zur Geschichte der Galerie tauschen sich gegen 17 Uhr außerdem Mitgründer aus. Zu diesen gehören neben der Vereinsvorsitzenden die Künstlerinnen Ellen Fuhr und Christina Renker. Weiterhin war Gerhard Wolf, der Mann von Christa Wolf, als Gründer mit im Boot.
„Dass es unsere Galerie gibt, ist der Cajewitz-Stiftung zu verdanken“, so Annette Gundermann. Deren Vorstand Professor Dr. Peter-Alexis Albrecht hatte die Idee, am Amalienpark Künstler anzusiedeln und für sie 1997 eine Galerie zu eröffnen. Diese befand sich zunächst im Souterrain eines anderen Gebäudes am Amalienpark. Anfangs gab es sogar einen hauptamtlichen Galeristen.
Doch irgendwann funktionierte dieses Konstrukt nicht mehr so richtig. Damit die Galerie weiterhin bestehen kann, wurde auf Initiative von Christa und Gerhard Wolf mit weiteren Künstlern der Verein als Träger der Galerie ins Leben gerufen. Beide hatten durch ihr literarisches Schaffen zahlreiche Maler, Grafiker und Bildhauer kennengelernt. Durch deren künstlerische Sichtweisen erweiterten sie ihr eigenes Blickfeld. Zugleich inspirierten die beiden mit ihren Werken die Künstler.
Der Verein hat heute etwa 30 Mitglieder, und es gibt einen Freundeskreis mit acht Fördermitgliedern. Letztere unterstützen die Galerie und Projekte mit Spenden. Der Kern des Vereins „Kunst und Literatur Forum Amalienpark“ ist allerdings der Beirat, der aus zehn Künstlern und drei Kunstwissenschaftlern besteht. Dieser ehrenamtlich tätige Beirat lege die Richtung fest, in der sich die Galerie entwickle, erklärt Annette Gundermann. Dazu gehört, dass vom Beirat auch die Kuratoren für geplante Ausstellungen festgelegt werden.
„Wir wollten von Anfang an keine Produzenten-Galerie, in der nur wir Vereinsmitglieder ausstellen“, so die Vereinsvorsitzende. „Wir luden uns also auch Künstler aus ganz Deutschland und aller Welt ein.“ Weil die Galerie immer erfolgreicher lief, stellte die Cajewitz-Stiftung 2004 größere Räume mit 180 Quadratmeter Ausstellungsfläche in der ersten Etage der Breiten Straße 2a zur Verfügung. Jedes Jahr organisiert der Verein acht Ausstellungen und in jedem Herbst eine Kunst-Auktion.
Zum Jubiläum ist in der Galerie die Gemeinschaftsausstellung „Punkt/Linie/Fläche/Körper/Raum“ zu sehen. Kuratorin Liz Mields-Kratochwil präsentiert Arbeiten von Künstlern aus Barcelona, München, Den Haag und Berlin. Diese Ausstellung ist bis zum 22. Juli dienstags bis freitags von 14 bis 19 sowie sonnabends von 11 bis 16 Uhr zu besichtigen.
Zur „Fête d’Amalie“ am 8. Juli können sich die Gäste nicht nur die neue Ausstellung anschauen. Sie können sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen, dass von der Kunstwissenschaftlerin Helga Adler, die zum Beirat der Galerie gehört, federführend organisiert wurde. Unter anderem wird an diesem Nachmittag die Kunstaktion „La vie de Amélie“ gestartet, bei der Papierschnitte entstehen. Hartmut Bersing sorgt mit Alexandra Heimberg und seinem Quartett für Musik. Bürgermeister Sören Benn (Die Linke) wird ein Grußwort sprechen. Der Regisseur und Autor Albrecht Hirche liest aus seinen Texten, es gibt ein Künstlerbuffet und es wird vor allem ordentlich gefeiert. BW
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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