Gedenktafeln werden von November bis Januar angebracht
Pankow. Bis zum 27. Januar sind am Zaun des ehemaligen Jüdischen Waisenhauses noch Gedenktafeln zu sehen. Auf den großformatigen Flächen sind die Namen von jüdischen Menschen aus Pankow verewigt, die in der Nazizeit Opfer von Gewalt und Terror wurden.
Initiiert wurden diese Tafeln von der Pankower Kommission für Bürgerarbeit und dem VVN-BdA Pankow. Während der faschistischen Diktatur wurden nach derzeitigem Stand der Forschung über 800 namentlich bekannte jüdische Pankower, darunter viele Kinder, von den Nazis ermordet. Ihre Namen wollte die Kommission für jeden sichtbar machen. Deshalb entwickelte sie 2013 die Idee, Gedenktafeln mit allen bisher bekannten Namen der Pankower Todesopfer an die Zaunfelder in der Berliner Straße 120 anzubringen.
Damit die Gedenktafeln angebracht werden können, bat die Kommission die Pankower um Spenden. Bislang kamen etwa 10 000 Euro zusammen. Die ersten Tafeln konnten bereits im Januar präsentiert werden. Danach sind sie vom Zaun wieder abmontiert worden, denn es gab Vandalismus-Schäden. Die Reparatur übernahm die Firma Oliodid GmbH. Sie unterstützt die Kommission für Bürgerarbeit künftig immer wieder beim Anbringen und Abhängen der Tafeln. Denn mit den Tafeln soll jedes Jahr, zeitlich begrenzt, immer wieder ein Zeichen gegen Rassismus und für ein gewaltfreies, tolerantes Miteinander in Pankow gesetzt werden. Das hat die Eigentümerin des Hauses, die Cajewitz-Stiftung, inzwischen genehmigt.
Deshalb sind die Tafeln jeweils ab November bis zum 27. Januar am Zaun angebracht. Der 27. Januar ist der Tag, an dem das Konzentrationslager Auschwitz befreit wurde. An diesem Tag wird in Pankow seit vielen Jahren immer mit einer Lichterkette erinnert.
Weitere Informationen zur Kommission und zu ihrem Gedenktafelprojekt gibt es auf www.lichterkette-pankow.de.
Bernd Wähner / BW
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