Kiezfeste in Gefahr! Gegen die saftigen Gebühren regt sich bei Vereinen jetzt Widerstand

Pankow. Die vielen kleineren und größeren Kiezfeste bereichern das soziale und kulturelle Leben in den Ortsteilen. Doch werden sie für die Organisatoren künftig noch bezahlbar sein?

In fast jedem Ortsteil finden Feste statt. Die Bandbreite reicht vom Sommerfest auf dem Arnswalder Platz über das Fest „Novemberlicht“ in Niederschönhausen bis zum Weißenseer Blumenfest. Eines haben all diese Feste gemeinsam: Sie werden ehrenamtlich von Vereinen oder Initiativen organisiert. Doch zunehmend wird es für die Organisatoren schwerer. „Politik und Verwaltung sind dazu übergegangen, gemeinnützige kulturelle und soziale Veranstaltungen mit saftigen Gebühren zu belegen“, klagt Steffen Gester, der Sprecher des Runden Tisches Blankenburg. „Das ist ein unhaltbarer Zustand. Hier muss dringend etwas geändert werden.“

Der Runde Tisch ist unmittelbar betroffen. Seit einigen Jahren organisiert er ein Weihnachtsfest auf dem Anger. Weil die Gebühren dafür inzwischen zu hoch sind, muss das Fest in diesem Jahr auf eine andere Fläche ausweichen. Die evangelische Gemeinde stellt dafür ihr Grundstück zur Verfügung.

Auch die Feuerwehrleute in Blankenburg machten im Sommer lange Gesichter wegen der hohen Gebühren für die Nutzung des Angers. Dank Sponsoren konnten sie das Fest noch organisieren. Ob es 2017 wieder stattfinden wird, bleibt indes ungewiss. In Niederschönhausen sei das Pfingstfest der Freiwilligen Feuerwehr wegen der hohen Gebühren erst gar nicht ausgerichtet worden, bedauert Sascha Guzy, der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes.

Der Runde Tisch Blankenburg hat jetzt die Initiative ergriffen und eine Unterschriftenaktion gestartet. „Wir fordern: Keine Nutzungsgebühren für ehrenamtlich organisierte Feste“, so Steffen Gester. Die Unterschriften sollen an die neue Bezirksverordnetenversammlung übergeben werden, damit sie dafür sorgt, „dass die unzumutbar teure und aufwendige Genehmigungspraxis des Bezirksamts beendet wird.“ Unterschriftenlisten können per E-Mail blankenburgerweihnacht@t-online.de oder per Post beim Runden Tisch Blankenburg, Bahnhofstraße 32, 13129 Berlin, angefordert werden. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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