Wenn es nicht mehr alleine geht: Werner Mackenrodt ist im Ehrenamt gesetzlicher Betreuer

Gemeinsam mit ihrem Ehrenamtlichen Werner Mackenrodt (zweiter von rechts) laden Jens Gehre, Katinka Teetz und Amelie von Leliwa vom Betreuungsverein zur nächsten Einführungsveranstaltung ein. | Foto: Bernd Wähner
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Pankow. Wenn Pankower so hilfsbedürftig sind, dass sie ihre persönlichen Angelegenheiten nicht mehr allein regeln können, wird ihnen ein gesetzlicher Betreuer an die Seite gestellt.

In die Situation, wichtige Dinge nicht mehr allein regeln zu können, kann jeder kommen. Ein Schlaganfall oder ein Unfall können von heute auf morgen das Leben total verändern. Aber auch langjährige Handicaps oder demenzielle Erkrankungen können der Grund sein, dass Menschen einen gesetzlichen Betreuer benötigen. Oft sind es Verwandte, Nachbarn oder Freunde, die diese Aufgabe übernehmen. Wenn diese aber nicht zur Verfügung stehen, stellt der Humanistische Betreuungsverein Pankow entsprechende Bevollmächtigte zur Verfügung.

Dabei handelt es sich um Ehrenamtliche, die als gesetzliche Betreuer eingesetzt werden. Einer dieser Ehrenamtlichen ist Werner Mackenrodt. Er war bis zu seinem Ruhestand technischer Leiter in einer Wohnungsgenossenschaft. „In meinem Berufsleben hatte ich bereits viel mit Menschen zu tun, die ein Handicap haben. Da kümmerte ich mich zum Beispiel um die Barrierefreiheit in Wohnungen oder um das Thema Wohngeld“, sagt der Betreuer. Als er in den Ruhestand ging, wollte er seine Erfahrungen weiter einsetzen. „Ich überlegte, wie ich sie für eine gemeinnützige Tätigkeit nutzen könnte. Da wurde ich auf den Betreuungsverein Pankow des Humanistischen Verbandes aufmerksam“, so Werner Mackenrodt. Er nahm vor drei Jahren mit dessen Koordinatorin Katinka Teetz Kontakt auf.

Rechte - Pflichten - Angebote

Bevor er mit seinem Ehrenamt beginnen konnte, nahm Werner Mackenrodt an einer Einführungsveranstaltung teil. Dabei wurde er ausführlich über Rechte, Pflichten und Unterstützungsangebote für Betreuer informiert. Bald danach gab es die erste Anfrage über die Betreuungsbehörde des Bezirks und ein Treffen mit einem Mitarbeiter und der zu betreuenden Person. Wichtig sei dabei, dass man ein Gefühl füreinander habe, den Eindruck, dass man mit der zu betreuenden Person klar kommen könne, so die Erfahrung des Betreuers. Ist das der Fall, und alle Seiten stimmen der gesetzlichen Betreuung zu, dann wird der Betreuer vom Gericht offiziell bestellt.

Derzeit engagiert sich Werner Mackenrodt in seiner vierten gesetzlichen Betreuung. Die Aufgaben des Betreuers sind vielfältig. „Da geht es um Wohnungsfragen, Angelegenheiten, die mit Behörden zu klären sind, um Gesundheitsfragen und finanzielle Dinge“, berichtet Mackenrodt. „Jeder zu Betreuende hat unterschiedliche Ansprüche. Ich versuchte, das Beste daraus zu machen.“

Probleme lösen

Das sei ihm gut gelungen, lobt Katinka Teetz. „Herr Mackenrodt hat sich mit Herz und Verstand aller Probleme angenommen und individuelle Lösungen gefunden. Und darauf kommt es bei der Arbeit als ehrenamtlicher Betreuer auch an.“ Und Mackenrodt bringt sein Ehrenamt auch sehr viel. „Es reizt mich, Probleme zu lösen. Dabei bleibe ich selber geistig fit und verschaffe mir selbst Erfolgserlebnisse. Das klappt zwar nicht immer, aber meistens.“ BW

Für alle, die Interesse an diesem Ehrenamt haben, führt der Betreuungsverein Pankow am 13. und 16. Juni von 16 bis 19 Uhr sowie am 17. Juni von 9 bis 12 Uhr eine dreiteilige Einführungsveranstaltung durch. Wer teilnehmen möchte, wird zuvor zum Gespräch eingeladen. Die Veranstaltung findet beim Betreuungsverein in der Parkstraße 113 nahe dem Antonplatz statt. Anmeldung unter  49 50 09 36 und per E-Mail betreuungsverein-pankow@hvd-bb.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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