Im Bezirk starben im vorigen Jahr zwei Radfahrer

Das Geisterrad erinnert an der Köpenicker Landstraße an eine getötete 79-jährige Radfahrerin. | Foto: Ralf Drescher
  • Das Geisterrad erinnert an der Köpenicker Landstraße an eine getötete 79-jährige Radfahrerin.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Plänterwald. Ein weißes Fahrrad erinnert an der Köpenicker Landstraße seit wenigen Tagen an eine getötete Radlerin. Berlinweit hat der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) zehn "Geisterräder" für zehn bei Unfällen gestorbene Radler aufgestellt.

Am 8. Januar 2014 wollte eine 79-Jährige in Höhe der Kreuzung mit dem Dammweg die Köpenicker Landstraße überqueren. Sie fuhr verkehrswidrig durch die Fußgängerfurt und prallte gegen den Sattelauflieger eines abbiegenden Lkw. Die Rentnerin starb noch an der Unfallstelle an schweren Kopfverletzungen. Erst 2011 hatte es unweit der Unfallstelle an der Köpenicker Landstraße einen tödlichen Unfall gegeben. Im April des Jahres geriet an der Kreuzung Dammweg/Kiefholzstraße eine 21-Jährige unter einen abbiegenden Lkw.

Die 79-Jährige war die erste tödlich verunglückte Radfahrerin des Jahres 2014, aber leider nicht die letzte. Zwei von zehn toten Radlern starben im Bezirk. Ein weiteres Geisterrad steht deshalb an der Kasperstraße in Altglienicke. Hier wollte ein 80 Jahre alter Mann am 3. Mai auf die Schönefelder Chaussee auffahren. Dabei übersah er einen vorfahrtberechtigten BVG-Bus. Beim Zusammenprall erlitt der Mann schwerste Kopfverletzungen, an denen er fünf Tage später verstarb.

Im Vorjahr 2013 kamen in Berlin neun Radfahrer bei Unfällen ums Leben, 2012 warren es 15. Bei Unfällen mit Radfahrern waren in den letzten Jahren in rund 700 Fällen das Nichtgewähren der Vorfahrt und in rund 1400 Fällen falsches Abbiegen der Unfallgegner die Ursache. Aber auch Radfahrer tragen oft an schweren Verletzungen die Schuld. Bei rund 1000 Unfällen pro Jahr war die Benutzung der falschen Fahrbahn und bei 600 Unfällen waren Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr die Ursache.

Das Unfallgeschehen hat sich seit 1987, als die Berliner Polizei erstmals einen Sonderbericht zu Radfahrerunfällen vorlegte, nach Auffassung des Fahrradclubs kaum geändert. "Wir fordern den Senat zum Handeln auf", sagt ADFC-Landesvorsitzende Eva-Maria Scheel. "Es müssen mehr Mittel und mehr Personal bereitgestellt werden, um Gefahrenstellen umzubauen. Außerdem muss der Lkw-Verkehr besser kontrolliert werden, insbesondere die Einhaltung von Ruhezeiten und die korrekte Einstellung von Spiegeln, Bremsen und Lenkung", so ihre Forderung.

Wissenswertes zum Thema unter www.adfc-berlin.de
Ralf Drescher / RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

15 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 232× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 416× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.383× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.210× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.