In alten und neuen Filmen: Prenzlauerberginale mit Ausstellung über das Kollwitz-Denkmal im Babylon

27. Februar 2018
19:30 Uhr
Kino Babylon, 10178 Berlin
Szene aus dem DEFA-Film „Berlin – Ecke Schönhauser“ von Gerhard Klein aus dem Jahre 1957, die unter dem Viadukt der U-Bahn entstand. Dieser Film ist am 13. März zu sehen. | Foto: DEFA-Stiftung
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  • Szene aus dem DEFA-Film „Berlin – Ecke Schönhauser“ von Gerhard Klein aus dem Jahre 1957, die unter dem Viadukt der U-Bahn entstand. Dieser Film ist am 13. März zu sehen.
  • Foto: DEFA-Stiftung
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Wie sah es eigentlich früher in Prenzlauer Berg aus? Antworten auf diese Fragen gibt das Kiez-Filmfest Prenzlauerberginale. Im Kino Babylon in der Rosa-Luxemburg-Straße 30 werden vom 27. Februar bis zum 20. März an vier Abenden Kurz- und Spielfilme gezeigt, die in Prenzlauer Berg gedreht wurden. Ergänzt wird dieses Filmfest durch eine Ausstellung.

In dieser wird eine etwa 50 Zentimeter große Originalplastik der Käthe Kollwitz (1867-1945) gezeigt. Die Künstlerin lebte viele Jahre lang in einem Haus an dem Platz, der heute ihren Namen trägt. Berlinweit bekannt dürfte der spätere 2,10 Meter große Bronzeguss dieser Plastik sein, der heute auf dem Kollwitzplatz steht. Die „kleine Schwester“ stammt aus dem Gustav-Seitz-Museum in Trebnitz in Brandenburg.

Bereits 1956 erhielt der Bildhauer Gustav Seitz den Auftrag, ein Kollwitz-Denkmal zu schaffen. Seitz war Nationalpreisträger der DDR und Leiter eines Meisterateliers für Bildhauerei an der Deutschen Akademie der Künste. Er war hoch angesehen und sehr bekannt. In den folgenden Jahren entstanden diverse Entwürfe, und 1958 goss Seitz die jetzt im Kinofoyer stehende kleine Figur, die schon fast alle prägenden Elemente der später auf dem Kollwitzplatz aufgestellten großen Plastik aufweist.

Im Sommer 1958 nahm Seitz den Ruf auf den traditionsreichen Lehrstuhl für Bildhauerei in Hamburg an. Kurz darauf kündigte er den Abschluss der Arbeiten an der Kollwitz-Plastik an. Seine Befürchtung war groß, dass sein Umzug in die BRD die endgültige Ausführung seines Denkmalentwurfes verhindern würde.

Aber gut drei Jahre später war es dann so weit: Am 11. Oktober 1961 wurde der Bronzeguss auf einem Kalksteinsockel auf dem Kollwitzplatz der Öffentlichkeit übergeben, allerdings ohne Seitz darüber zu unterrichten.

Echtes Prenzlauer-Berg-Flair gibt es aber nicht nur in der Ausstellung, sondern auch in den Filmen. Das können die Zuschauer gleich am 27. Februar ab 19.30 Uhr erfahren. Zum Auftakt des Filmabends gibt es den City-Musikclip „Der King vom Prenzlauer Berg“ aus dem Jahre 1978. Ihm folgt der 30-minütige Vorfilm „Obst & Gemüse“, der im vergangenen Jahr von Studenten der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ gedreht wurde. Im Hauptfilm „Links und rechts der Schönhauser“ können die Zuschauer dann einen Eindruck davon erhalten, wie es 1983 in Prenzlauer Berg aussah.

Der frühere DEFA-Schauspieler Jaecki Schwarz unternimmt in diesem Streifen einen Spaziergang durch die Schönhauser Allee und deren Nebenstraßen. Und nach den Filmen stehen Jaecki Schwarz und die Macher von „Obst & Gemüse“ für Gespräche zur Verfügung. Moderiert wird die Veranstaltung von der Stadtforscherin Ariane Sept.

Nach diesem Auftakt des Filmfestes sind als weitere Hauptfilme am 6. März „Bis dass der Tod euch scheidet“, am 13. März der Klassiker „Berlin – Ecke Schönhauser“ und am 20. März „Die Stadt als Beute“ zu sehen. Organisiert wird das Filmfest vom Geschichtsbüro Müller. Eine komplette Programmübersicht ist auf www.prenzlauerberginale.berlin zu finden.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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