Prenzlauer Berg. Für Freunde des Weines begann die neue Saison in diesem Jahr ungewöhnlich früh. Der milde Winter und das in diesem Jahr zeitig einsetzende Frühlinswetter führten dazu, dass vor wenigen Tagen bereits der Rebschnitt im Weingarten am Prenzlauer Berg durchgeführt werden musste.
Auf einer Fläche des Amtes für Umwelt und Natur am Syringenplatz gibt es 500 Riesling- und 200 weitere Rebstöcke alter Sorten. Um die Pflege kümmert sich seit zehn Jahren der Förderverein "Weingarten Berlin".
"Der Rebschnitt ist die wichtigste Winterarbeit des Winzers", sagt Frank Pietsch. Er ist Vorsitzender des Fördervereins. "Es werden circa 90 Prozent der einjährigen Triebe entfernt. Damit soll der Ertrag für die nächste Ernte erhöht werden." Im vergangenen Herbst konnten die Hobbywinzer aus Prenzlauer Berg immerhin 650 Kilogramm Wein ernten. Die Riesling-Trauben wurden auf das Weingut des Prinzen von Lippe bei Meißen gebracht. Dort verarbeitet man sie zum "Berliner Riesling". Im kommenden Herbst wird der Jahrgang 2013 nach Prenzlauer Berg ausgeliefert.
2014 sollen, wenn das Wetter mitspielt, wieder etwas mehr Trauben geerntet werden. Dass die Weinstöcke im Weingarten gut gedeihen, ist vor allem dem Fleiß der ehrenamtlichen Weinbauern zu verdanken. Jeden Monat kümmern sie sich bei Arbeitseinsätzen um die Rebstöcke. Daneben engagieren sie sich aber auch dafür, dass Prenzlauer Berg und Berlin als Ort des Weinanbaus noch bekannter werden. So veranstalten die Vereinsmitglieder zum Beispiel Führungen und organisieren Ausstellungen.
Gerade erst eröffnet hat die neue Ausstellung "Reben, Ranken, Riesling. Berliner Weingeschichte". Diese zeigt der Verein bis zum 25. April in der Berolina-Galerie des Rathauses Mitte in der Karl-Marx-Allee 31. Zu besichtigen ist die Schau montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr.
Weitere Informationen gibt es bei Frank Pietsch unter 0176 49 01 06 25 und auf www.berliner-riesling.de.
Bernd Wähner / BW
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