Museum will Wandel auf Schlachthof dokumentieren

Schlachthofarbeiter in den 1920 Jahren am Eingang zur Thaerstraße. | Foto: Museumsverbund Pankow
2Bilder
  • Schlachthofarbeiter in den 1920 Jahren am Eingang zur Thaerstraße.
  • Foto: Museumsverbund Pankow
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Die Geschichte des früheren "Zentralvieh- und Schlachthofes" wird von einem neuen Projekt des Museumsverbundes Pankow erforscht. Vorgesehen ist, die Rechercheergebnisse in einem Internetprojekt zu präsentieren. In diesem sollen die Veränderungen auf dem Gelände thematisiert werden.

Im Rahmen der Recherche sucht das Projektteam um Stephan Müller noch Zeitzeugen. Willkommen sind Menschen, die auf dem früheren Zentralvieh- und Schlachthof arbeiteten ebenso wie Anwohner und Menschen, die die Entwicklung der vergangenen 20 Jahre verfolgten.Das Gelände des alten Schlachthofs befindet sich zwischen der Eldenaer und Storkower Straße. Angelegt wurde der Schlachthof vor 130 Jahren. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde er immer wieder erweitert. Er wuchs auf 50 Hektar zu einer "Stadt in der Stadt" an. Den Krieg überstanden aber 80 Prozent der Gebäude nicht. Zu DDR-Zeiten wurde das Areal wieder als Schlachthof genutzt. Dazu wurden neue Gebäude errichtet. Nach der Wende kam aber das Aus für den Großbetrieb. Erhalten blieben nur wenige historische Gebäude. Etliche Ställe, Verkaufshallen und Schlachthäuser wurden abgerissen. Einige alte Gebäude sind aber auch saniert und einer neuen Nutzung zugeführt worden. Auch wenn es Anfang der 90er-Jahre seine alte Funktion verlor, erlebt das Gelände derzeit eine ungeahnte Renaissance. Seit einigen Jahren entsteht auf dem Areal ein neues Viertel von Prenzlauer Berg mit Wohngebäuden und Gewerbeansiedlungen.

Um die Metamorphose des Gebietes zu dokumentieren, erarbeitet das Museum Pankow derzeit gemeinsam mit der Arbeitsförderungsgesellschaft Steremat AFS einen Lehrpfad. "Am alten Schlachthof lässt sich nämlich der Aufstieg Berlins zur Metropole dokumentieren und mit diesem auch die Bau-, Hygiene- und Sozialgeschichte Berlins", erklärt Bernt Roder, der Leiter des Pankower Museumsverbundes. "Wir wollen die Geschichte aber nicht nur anhand von Dokumenten belegen. Daher bitten wir ehemalige und heutige Anwohner und Arbeiter, uns ihre Geschichte vom Zentralviehhof zu erzählen." Auch wer Dokumente wie Meisterbriefe, Betriebszugehörigkeitsurkunden oder private Fotos vom Gelände besitzt, möge sich bitte beim Museum melden. Der Lehrpfad wird Ende des Jahres eine eigene Internetpräsenz erhalten.

Wer das Museum unterstützen kann, meldet sich per E-Mail an zentralviehhof@gmail.com oder unter 0178 838 40 38.
Bernd Wähner / BW
Schlachthofarbeiter in den 1920 Jahren am Eingang zur Thaerstraße. | Foto: Museumsverbund Pankow
Dieses Bild entstand 1926 bei einer Mastviehausstellung auf dem Schlachthof. | Foto: Museumsverbund Pankow
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

85 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Knieschmerzen müssen nicht sein.  | Foto: AdobeStock_197992483

Infoabend für Patienten
Schluss mit Hüft- und Knieschmerzen!

Leiden Sie unter Hüftschmerzen, die Ihr Leben dauerhaft beeinträchtigen? Oder schmerzt das Knie bei jedem Schritt? Dann lassen Sie sich nicht länger quälen! Wir laden Sie herzlich zu unserem Infoabend ein, bei dem Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüft- und Knieschmerzen entdecken können, ohne sich vor dem Eingriff fürchten zu müssen. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, wird Sie durch die modernsten Methoden...

  • Westend
  • 26.03.24
  • 220× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 406× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Seinen Füßen sollte man sehr viel Aufmerksamket schenken.

Infos für Patienten
Thema: „Rund um den ganzen Fuß"

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Doch wenn Probleme auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen einen tiefen Einblick in die Anatomie des Fußes und beschäftigen sich gezielt mit Problemen wie Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen für diese häufig auftretenden Probleme....

  • Pankow
  • 06.03.24
  • 1.376× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Wir beantworten Ihre Fragen gern. | Foto: Volkmar Otto

Sicherheit während der OP
Wie sicher sind Narkosen im Alter?

Im Laufe unseres Lebens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine Operation benötigen. Doch mit zunehmendem Alter stellen sich oft auch Fragen zur Sicherheit von Narkosen. Zum Beispiel können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwere Lungenkrankheiten oder Demenz die Narkoseverträglichkeit beeinflussen. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Fragen und Bedenken mit uns zu teilen. Unser Ziel ist es, Ihnen die Angst vor der Narkose zu nehmen und Ihnen ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie wir Ihre...

  • Reinickendorf
  • 13.03.24
  • 1.200× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.