Schlachthofgelände jetzt auch im Internet zu erkunden

Dieses Bild entstand 1926 bei einer Mastviehausstellung auf dem Schlachthof. | Foto: Museumsverbund Pankow
2Bilder
  • Dieses Bild entstand 1926 bei einer Mastviehausstellung auf dem Schlachthof.
  • Foto: Museumsverbund Pankow
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Prenzlauer Berg. Der frühere Zentralvieh- und Schlachthof gehört zu den ältesten Industriestandorten Berlins. Ab sofort können er und seine Geschichte auch im Internet erkundet werden.

Initiiert wurde dieser Online-Lehrpfad vom Pankower Museumsverbund. Mit der Arbeitsförderungsgesellschaft Steremat AFS und dem Geschichtsbüro Müller wurden Fakten und Orte auf dem Areal recherchiert und zusammengetragen. Die Ergebnisse präsentiert der Museumsverbund seit wenigen Tagen auf www.schlachthof-berlin.de.An zwölf Stationen, die auf einer Karte verzeichnet sind, können sich Berliner und Touristen über die wechselvolle Geschichte des früheren "Bauchs von Berlin" informieren. Sie erfahren unter anderem auch, warum der "Lange Jammer" inzwischen nicht mehr die längste Fußgängerbrücke Europas ist oder was man zum Beispiel mit einer Tagesproduktion von 115 Kilometern Darm auf dem Schlachthof anfing. Natürlich gingen die Macher des virtuellen Rundgangs auch der Frage nach, was von den Berliner Olympiaträumen übrigblieb. Bei diesen spielte nämlich der frühere Schlachthof eine wichtige Rolle.

Das Gelände des alten Zentralvieh- und Schlachthofes befand sich zwischen der Eldenaer und Storkower Straße. Angelegt wurde das Industrieareal vor 132 Jahren. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde es immer wieder erweitert. Er wuchs auf 50 Hektar zu einer "Stadt in der Stadt" an. Den Krieg überstanden aber 80 Prozent der Gebäude nicht. Zu DDR-Zeiten wurde das Areal wieder als Schlachthof genutzt. Dazu wurden neue Gebäude errichtet. Nach der Wende kam aber das Aus für den Großbetrieb. Erhalten blieben nur wenige historische Gebäude. Etliche Ställe, Verkaufshallen und Schlachthäuser wurden abgerissen. Einige alte Gebäude sind aber auch saniert und einer neuen Nutzung zugeführt worden.

Auch wenn der Standort Anfang der 90er-Jahre seine alte Funktion verlor, erlebt das Gelände derzeit eine ungeahnte Renaissance. Seit einigen Jahren entsteht dort ein neues Viertel von Prenzlauer Berg mit Wohngebäuden und Gewerbeansiedlungen. Es gibt aber immer noch vieles auf dem Gelände zu entdecken, das an die alte Zentralvieh- und Schlachthofzeit erinnert. Zu diesen Orten finden ab kommendem Frühjahr auch wieder Führungen statt. Über diese kann man sich dann auf der Homepage informieren.

Bernd Wähner / BW
Dieses Bild entstand 1926 bei einer Mastviehausstellung auf dem Schlachthof. | Foto: Museumsverbund Pankow
Schlachthofarbeiter in den 20er-Jahren am Eingang zum Schlachthof an der Thaerstraße. | Foto: Museumsverbund Pankow
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 144× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 128× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 200× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 586× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.