Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz existiert seit 15 Jahren
Prenzlauer Berg. Das Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz besteht seit 15 Jahren. Doch so richtig große Feierstimmung kam zum Jubiläum nicht auf. Der Nachbarschaftstreff befindet sich gerade in einer Phase der Neuorientierung.
"Es wird immer schwieriger, Anwohner aus dem Kiez für die Stadtteilarbeit zu begeistern", sagt die Leiterin Anne Lemberg. Deshalb wurde anlässlich des Jubiläums auch nicht gefeiert, sondern diskutiert. Das Thema der Podiumsdiskussion: "Wohin entwickelt sich der Bezirk und welche Rolle spielt dabei die Stadtteilarbeit?"Entstanden war das Stadtteilzentrum, gerade weil sich seinerzeit so viele Menschen für ihren Kiez und in der Nachbarschaft engagierten. Begonnen hatte alles 1992, als der Träger Pfefferwerk Stadtkultur ein Nachbarschaftshaus am Teute eröffnete. Als sich dann der Senat entschloss, in allen Bezirken Stadtteilzentren aufzubauen und zu fördern, entstand 1998 das heutige Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz. Neben Angeboten von Pfefferwerk fand hier auch die KIS Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe des Humanistischen Verbandes ihr Domizil.
Heute herrscht in der Fehrbelliner Straße 92 reger Betrieb. Dort treffen sich etwa 50 Selbsthilfegruppen der KIS. Außerdem hat das Berliner Seniorentelefons dort seine Räume. Für Gruppentreffs und Kurse steht im Haus ein großer "Ohne-Schuhe-Raum" zur Verfügung. Es gibt einen Veranstaltungsraum sowie die Kiez-Galerie F92. Recht neu sind der Leila Leihladen im Souterrain und die im vergangenen Jahr eröffnete Gartenlaube als Bestandteil der Ökowerkstatt des Stadtteilzentrums.
Der Kiez Teutoburger Platz war bis vor Kurzem noch Sanierungsgebiet. Die meisten Häuser sind inzwischen modernisiert und saniert. Damit einher ging ein Anstieg der Mieten. Das hatte zur Folge, dass ein reger Bewohnerwechsel stattfand, resümiert der Stadtsoziologe Andrej Holm auf der Podiumsdiskussion zum Jubiläum des Stadtteilzentrums. Auf die Entwicklungen im Kiez müsse man flexibel reagieren, meint der Stadtrat für Stadtentwicklung, Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). Man müsse vor allem die soziale Entwicklung im Auge behalten und das Wohnumfeld. Aus neuen Bedürfnissen der Nachbarn wären auch neue Angebote des Stadtteilzentrums zu entwickeln. Dass sich Nachbarn, auch viele Hinzugezogene, heute verstärkt in ihrem Kiez engagieren, sehe man zum Beispiel an Bürgerinitiativen in der Oderberger Straße, am Arnswalder und Arnimplatz.
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