Oxfam-Shop in der Schönhauser Allee feierte seinen 15. Geburtstag

Rita Schäning engagiert sich ehrenamtlich im Oxfam-Shop an der Schönhauser Allee. Sie ist für die Bücherecke im Laden zuständig. | Foto: Bernd Wähner
6Bilder
  • Rita Schäning engagiert sich ehrenamtlich im Oxfam-Shop an der Schönhauser Allee. Sie ist für die Bücherecke im Laden zuständig.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Hendrik Stein

Prenzlauer Berg. Dass er einmal eine richtige Erfolgsgeschichte werden würde, darauf hätten seine Initiatoren anfangs nicht wetten wollen. Aber inzwischen ist der Oxfam-Shop in der Schönhauser Allee 118a eine wichtige Adresse für Kiezbewohner und Touristen.

„Ich komme ein-, zweimal in der Woche hier rein“, sagt Angelika Schnorre, die nur ein paar Straßen entfernt wohnt. Meist finde ich ein Buch oder eine CD, die ich mitnehme. Auch eine Bluse hab ich schon von hier.“ Aber diesmal kommt Angelika zum Zuhören. Das Trio Incanto begeisterte mit seiner Musik, und Autoren der Schreibwerkstatt „Dakapo“ lasen Alltagspoesie. So feiert das Team des Oxfam-Shops mit seinen Kunden den 15. Geburtstag des Ladens.

Jörn Kalinski, einer der Mitbegründer und Direktor von Oxfam Deutschland, erinnert sich noch gut an den Tag der Eröffnung. „Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse war unser Gast. Und wir hatten vor der Tür einen großen Wassertank stehen. Mit dem machten wir auf unser Motto aufmerksam: Wir machen Überflüssiges flüssig. So sichert unsere Organisation bis heute ihre Unabhängigkeit und die Möglichkeit, so viele Projekte in aller Welt zu unterstützen.“

Das Prinzip der Hilfsorganisation ist einfach: Menschen spenden dem Shop Kleidung, Accessoires, Schmuck, Bücher, Spielzeug, DVDs, und CDs. Diese Sachen werden dann von Ehrenamtlichen zugunsten der Oxfam-Projekte verkauft. Und der Erlös fließt danach in Hilfsprojekte.

Gegründet wurde Oxfam 1942 von vier Engländer und einem Deutschen in Oxford. Es war zunächst ein Komitee zur Linderung der Not griechischer Zivilisten. Im Laufe der Jahre hat sich das Profil von Oxfam zwar gewandelt, aber das Grundanliegen, Menschen in Not zu helfen, ist geblieben. 60 Jahre nach Gründung der Organisation eröffnete der Oxfam-Shop in der Schönhauser Allee 118a. Inzwischen gibt es sechs in ganz Berlin sowie einen Bücherladen.

Seit 14 Jahren ist Rita Schäning im Shop an der Schönhauser Allee mit dabei. „Ich arbeitete früher in einer Bibliotheksverwaltung und im Empfang eines Fotostudios. Als ich in Rente ging, wollte weiter aktiv sein“, sagt sie. „Über die Berliner Woche wurde ich auf den Oxfam-Shop aufmerksam. Seitdem bin ich einmal in der Woche für etwa fünf Stunden im Laden.“ Rita Schäning kümmert sich um die Bücher und führt Gespräche mit allen, die im Oxfam-Shop mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit beginnen möchten. „Mir gefällt an diesem Ehrenamt, dass ich immer wieder neue Menschen kennenlerne. Und schön ist auch, dass ich durch das Team so gute soziale Kontakte habe. Vor allem finde ich wichtig, dass ich mit meinem Ehrenamt anderen Menschen helfen kann“, sagt die 77-Jährige.

Im Oxfam-Shop an der Schönhauser Allee erwartet die Kunden ein wohlsortiertes Sortiment von Sachen aus zweiter Hand. Und die Kunden können auf fachkundige Beratung hoffen. Denn die Ehrenamtlichen haben sich in ihren jeweiligen Bereichen fundierte Kenntnisse angeeignet. Ein Großteil des Erlöses aus den 52 Oxfam-Shops, die es inzwischen in Deutschland gibt, geht in Entwicklungsländer, zum Beispiel in den Kongo oder nach Burkina Faso. Außerdem werden auch Familien in Flüchtlingslagern und Opfer von Naturkatastrophen unterstützt. BW

Geöffnet hat der Oxfam-Shop montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und sonnabends von 10 bis 15 Uhr. Weitere Informationen unter  41 72 54 74 und auf www.oxfam-shops.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 91× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 105× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.455× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.