Verkehrslenkung will nun doch für Kastanienallee Tempo 30 anordnen

In diesem Abschnitt der Kastanienallee gilt künftig Tempo 30. Die Straßenbahn wird dadurch nach Einschätzung von Experten kaum ausgebremst. | Foto: Bernd Wähner
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Prenzlauer Berg. Auf der Kastanienallee wird es nun doch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde geben. Damit folgt die Verkehrslenkung Berlin jahrelangen Forderungen von Anwohnern und Bezirkspolitikern.

Lange Zeit schien Tempo 30 auf der Kastanienallee für die Berliner Verkehrsbehörde kein Thema zu sein. Doch nun teilte sie mit, dass zwischen Schönhauser Allee und Oderberger Straße doch Tempo 30 angeordnet wird. Möglicherweise hatte die Entscheidung des Verwaltungsgerichts zur Berliner Allee in Weißensee dabei eine Rolle gespielt.

Ein Anwohner dieser vielbefahrenen Straße hatte nämlich auf Tempo 30 geklagt. Die Grenzwerte des Berliner Luftreinhalteplanes werden auf dieser Straße regelmäßig überschritten. Ein ausgiebiger Schriftwechsel des Anwohners und Beschlüsse der Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) brachten keinen Erfolg. Doch nach der Klage verpflichtete das Verwaltungsgericht die Verkehrslenkung, Tempo 30 einzuführen.

Senat und Verkehrsbehörde lehnen ab

Auch für die Kastanienallee in Prenzlauer Berg gab es viele Jahre lang Bemühungen, eine Geschwindigkeitsreduzierung zu erreichen. Im Jahre 2013 hatte die BVV zum dritten und vorerst letzten Mal den Versuch unternommen, die Verkehrslenkung zur Einführung von Tempo 30 zu bewegen. Aber weder die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt noch die Verkehrslenkung sahen dazu eine Veranlassung. Das teilten sie dem Bezirksamt seinerzeit schriftlich mit.

Die Verkehrslenkung führte dazu mehrere Gründe an. Eine detaillierte Unfallauswertung habe ergeben, dass Tempo 30 nicht nötig sei. Die Kastanienallee sei kein Unfallschwerpunkt. Auch die Bedeutung der Kastanienallee als übergeordnete Straße spreche gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung. Hinzu komme, dass eine Geschwindigkeitsreduzierung die Straßenbahnlinien M1 und 12 ausbremsen und deren Fahrzeit verlängern würde.

All diese Argumente waren offenbar doch nicht so stichhaltig. Die BVG schätzt inzwischen ein, dass die vermuteten Fahrzeitverlängerungen durch Tempo 30 kalkulierbar seien. Auch von der Einschätzung, dass das Überqueren der Straße ungefährlich sei, nimmt die Verkehrslenkung inzwischen offenbar Abstand. Deshalb soll Tempo 30 jetzt eingeführt werden, damit die Verkehrssicherheit erhöht und auch der Lärm vermindert wird. BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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